Ministerin zu Listerien-Skandal: Keine Lücken im NRW-Kontrollsystem

Düsseldorf (dpa/lnw) - Das staatliche Krisenmanagement im jüngsten
Lebensmittelskandal um Keime in Wurst- und Fleischwaren hat aus Sicht
des Verbraucherministeriums in Nordrhein-Westfalen tadellos geklappt.
Eine jetzt vom Landesamt für Verbraucherschutz vorgelegte Auswertung
der Kontrollen habe «keine strukturellen Defizite» ergeben,
bilanzierte Umweltministerin Ursula Heinen-Esser (CDU) am Mittwoch in
Düsseldorf.

Neben Listerien-Nachweisen in Frikadellen der niedersächsischen Firma
Fleisch-Krone-Feinkost hatte es mehrfach entsprechende Befunde in
Produkten des hessischen Herstellers Wilke Waldecker Fleisch- und
Wurstwaren gegeben. Allein im Fall Wilke seien von der
Lebensmittelüberwachung in NRW über 4500 Rückruf-Kontrollen
durchgeführt worden. Alle notwendigen Maßnahmen zum Schutz der
Verbraucher seien zügig ergriffen worden.

Dennoch seien zur Sicherheit weitere Schwerpunktkontrollen im
Lebensmittelbereich angeordnet worden, teilte Heinen-Esser mit. Zudem
werde derzeit an zwei Standorten in NRW ein verfeinertes
Analysesystem in den Chemischen und den Veterinäruntersuchungsämtern
aufgebaut, das künftig flächendeckend eingesetzt werden solle. «Damit

dürfte es dann gelingen, auch weitere Fälle aufzuklären, die bisher
noch unbekannt sind.»

Verbraucher werden bei drohenden Lebensmittelrisiken vor allem über
das Internet-Portal www.lebensmittelwarnung.de informiert. Mitte
November werde die Länderarbeitsgemeinschaft Verbraucherschutz in
Mainz beraten, wie dieses Portal noch verbraucherfreundlicher und
effizienter gestaltet werden könne, kündigte die Ministerin an.

Listerien sind in der Natur häufig vorkommende Bakterien. Nur sehr
wenige Menschen erkranken aber an der sogenannten Listeriose.
Gefährlich ist die Infektion für abwehrgeschwächte Menschen.