Studie: Regionale Unterschiede bei Diabetes-Zahlen in Hessen

Bad Homburg (dpa/lhe) - Bei der Zahl der Diabetiker gibt es nach
einer Auswertung der Krankenkasse AOK in Hessen große regionale
Unterschiede. Im Kreis Hersfeld-Rotenburg ist der Anteil der
Erkrankten demnach am höchsten. Mehr als jeder Zehnte (11,4 Prozent)
leide dort an Typ-2-Diabetes, teilte die AOK am Dienstag mit. Nach
den Berechnungen der Krankenkasse gibt es im Land somit etwa 503 000
Diabetiker (8,1 Prozent). Der Bundesdurchschnitt liege bei 8,6
Prozent der Bürger.

Die Angaben stammen aus dem Gesundheitsatlas Hessen, für den das
Wissenschaftliche Institut der Krankenkasse ermittelt hat.
Datengrundlage seien die 1,7 Millionen AOK-Versicherten in Hessen im
Jahr 2017. Mithilfe eines Berechnungsverfahrens habe man die
Ergebnisse auf alle Landesbürger hochrechnen können. 

Von allen Diabetikern im Land sind der Untersuchung zufolge mehr als
die Hälfte über 70 Jahre alt. Der niedrigste Diabetikeranteil sei im

Main-Taunus-Kreis mit 5,9 Prozent zu finden, es folgten Darmstadt und
der Hochtaunuskreis mit jeweils sechs Prozent. Stark betroffen seien
neben dem Kreis Hersfeld-Rotenburg auch der Werra-Meißner-Kreis (10,8
Prozent) und der Vogelsbergkreis (10,6 Prozent).

Diese deutlichen regionalen Unterschiede seien nur schwer zu
erklären, sagte ein AOK-Sprecher. Denn dafür müsste man auf die
einzelnen Besonderheiten der Kreise eingehen. Zwar spiele sicherlich
das höhere Durchschnittsalter in ländlichen Kreise eine Rolle. «Aber

die Gründe für die Unterschiede können sehr unterschiedlich sein.»


Ländliche Regionen seien von der Krankheit meist am stärksten
betroffen, sagte Angela Smith, leitende Ärztin bei der AOK Hessen.
Durch einen veränderten Lebensstil könne ein Großteil der
Erkrankungsfälle verhindert werden, sagte Smith.