Experte zu Ernährung und Demenz: mehr Forschung und Aufklärung nötig

Berlin (dpa) - Beim Zusammenhang zwischen Ernährung und
Demenzerkrankungen muss nach Einschätzung eines Experten mehr
geforscht und aufgeklärt werden. Für eine bessere Prävention sei es
nötig, dass man «Geld für die Forschung in die Hand nimmt», sagte
Gunter Eckert, Professor für Ernährung in Prävention und Therapie an

der Universität Gießen, der Deutschen Presse-Agentur. So ließen sich

Grundlagen und Zusammenhänge besser verstehen. Auch Aufklärung sei
ein wichtiger Aspekt: «Man muss versuchen, die Menschen darüber zu
informieren, dass die gesündere vielleicht die bessere Wahl ist. Man
muss letztendlich langfristig seinen Ernährungsstil anpassen.»

Am Dienstag (5.1.) wollen sich im Bundesministerium für Ernährung und
Landwirtschaft Wissenschaftler und Vertreter von Fachgesellschaften
zum Thema Ernährung und Demenz austauschen. Dabei soll es auch um den
weiteren Forschungsbedarf gehen. Ministerin Julia Klöckner (CDU) will
an der Veranstaltung teilnehmen.

Studien hätten bereits gezeigt, dass eine mediterrane Ernährung -
pflanzenbetont, wenig rotes Fleisch, mehr weißes Fleisch und Fisch -
einen Schutz vor Alzheimer bieten könne, erklärte Eckert im Vorfeld
des Treffens. Auch Bewegung und soziale Kontakte spielten eine Rolle.
In Deutschland konsumiert die Generation der Menschen über 65 Jahren
nach Angaben des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft
zu wenig Fisch, Molkereiprodukte, Obst und Gemüse, aber zu viel
Fleisch.

Unter Demenz werden verschiedene Erkrankungsformen zusammengefasst,
bei denen die geistige Leistungsfähigkeit sehr stark zurückgeht. In
Deutschland waren nach Angaben des Bundesgesundheitsministeriums Ende
2017 bis zu 1,7 Millionen Menschen an Demenz erkrankt. Die weitaus
meisten Betroffenen haben Alzheimer.