Tarifverhandlungen an den Unikliniken gehen in dritte Runde

Vor dem dritten Treffen mit den Arbeitgebern hat Verdi im Tarifstreit
an den Unikliniken mit einem Aufruf zu ganztägigen Warnstreiks den
Druck erhöht. Ob die Arbeitgeber nun die von Verdi geforderte
verbesserte Offerte auf den Verhandlungstisch legen?

Stuttgart (dpa/lsw) - Im Tarifstreit an den Unikliniken im Südwesten
gehen die Verhandlungen zwischen der Dienstleistungsgewerkschaft
Verdi und den Arbeitgebern am Dienstag in die dritte Runde. Begleitet
werden die Gespräche in Stuttgart von Warnstreiks, zu denen Verdi am
Klinikum in Heidelberg aufgerufen hat. Schon am Montag waren Hunderte
Patienten von Arbeitsniederlegungen in den anderen drei Häusern in
Ulm, Tübingen und Freiburg betroffen. Allein an der Uniklinik
Freiburg waren 140 Operationen und 800 ambulante Behandlungen
verschoben worden.

Die Gewerkschaft forderte die Arbeitgeber auf, ihr Angebot für die
25 000 nicht-ärztlichen Beschäftigten der Unikliniken zu erhöhen. Die

Arbeitgeber bieten bislang bei einer Laufzeit von drei Jahren einen
schrittweisen Anstieg der Gehälter um insgesamt fünf Prozent an.
Pfleger und Pflegehelfer sollen zusätzliche Zulagen erhalten. Verdi
verlangt acht Prozent mehr Geld auf eine Laufzeit von 18 Monaten.

Bisher seien die Arbeitgeber lediglich bereit, die Pflege und die
Auszubildenden zu stärken. Für die große Mehrheit der Beschäftigten
-
darunter Laboranten, Therapeuten, Verwaltungsmitarbeiter und
Techniker - bedeute das derzeitige Angebot Stagnation, argumentiert
Verdi. Die Ärzte an den Kliniken fallen unter einen eigenen
Tarifvertrag.