Sachverständiger sagt im Bayern-Ei-Prozess aus

Regensburg (dpa/lby) - Die sechste Woche im Prozess gegen den Ex-Chef
der Firma Bayern-Ei aus Niederbayern beginnt mit der Aussage eines
Sachverständigen für Infektiologie. Der Mediziner der Uniklinik Köln

ist in dem Mammutverfahren am Dienstag (9.30 Uhr) als Zeuge geladen.
Sein Gutachten befasste sich mit der Frage, ob es Übereinstimmungen
zwischen bei einem in Österreich gestorbenen Patienten festgestellten
Salmonellenerregern und Erregern an Eiern der Firma Bayern-Ei gibt.

Der angeklagte ehemalige Bayern-Ei-Chef muss sich fünf Jahre nach dem
Salmonellen-Skandal unter anderem wegen Körperverletzung mit
Todesfolge, gewerbsmäßigen Betrugs sowie lebensmittel- und
tierschutzrechtlichen Verstößen verantworten. Sein Verteidiger Ulrich
Ziegert wies die Vorwürfe gegen seinen Mandanten zurück.

Aus Sicht der Ermittler hat der Angeklagte im Jahr 2014 als Chef des
Legehennen-Mastbetriebs in Aiterhofen (Landkreis Straubing-Bogen) die
Auslieferung von Eiern mit der Kennzeichnung Güteklasse A veranlasst,
obwohl in den Produktionsstätten Salmonellen nachgewiesen worden
waren. Zwischen Juni und Oktober 2014 sollen mehr als 180 Konsumenten
aus Deutschland, Österreich und Frankreich an Salmonellen erkrankt
sein, 40 der Fälle kamen zur Anklage. Ein Mensch soll nach dem
Verzehr von Bayern-Ei-Ware gestorben sein.