Vier Fälle des West-Nil-Virus in Südbrandenburg nachgewiesen

Cottbus (dpa/bb) - Im Landkreis Spree Neiße und der Stadt Cottbus
sind vier Fälle des West-Nil-Virus (WNV) nachgewiesen worden. Das
teilten die zuständigen Behörden am Montag mit. Um welche Tierart es
sich handele, dazu wollte sich eine Sprecherin des Landkreises auf
Anfrage zunächst nicht äußern. Vom zuständigen Veterinäramt hie
ß es,
Pferdehaltern werde empfohlen, ihre Tiere vor den klinischen
Symptomen einer WNV-Infektion impfen zu lassen. Bei Pferden kann eine
Infektion nach Angaben des Friedrich-Loeffler-Instituts tödlich oder
mit bleibenden neurologischen Schäden verlaufen. Die Infektion mit
dem Virus ist seit 2009 eine anzeigepflichtige Tierseuche.

Das West-Nil-Virus ist ein Tropenvirus, das zum Beispiel durch
Zugvögel nach Deutschland importiert werden und vermutlich aufgrund
des Klimawandels inzwischen auch hier über den Winter kommen kann.
Seit 2018 ist der Erreger nach Angaben des Instituts bereits bei 12
Vögeln und zwei Pferden in mehreren Bundesländern nachgewiesen
worden. 2019 wurden bislang deutschlandweit 81 Fälle angezeigt. Das
Virus zirkuliert dabei häufig zwischen Mücken und Vögeln. Bei Vögel
n
treten nach einer Infektion selten Symptome auf. Nur in einigen
Fällen gibt es neurologische Ausfallerscheinungen, die zum Tode
führen können.

Beim Menschen verläuft eine West-Nil-Virus-Infektion in etwa 80
Prozent der Fälle ohne Symptome und wird daher nicht erkannt. Bei
knapp 20 Prozent gibt es dem Robert-Koch-Institut zufolge milde,
unspezifische Symptome wie Fieber oder Hautausschlag. Auch diese
bleiben häufig unbeachtet. Schwerere und tödliche Verläufe betreffen

meist ältere Menschen mit Vorerkrankungen.