Warnstreik an Uniklinikum in Halle - Einige Operationen abgesagt

Zwar mussten Operationen ausfallen, aber der Betrieb am Uniklinikum
Halle lief trotz eines Warnstreiks aus Sicht der Klinikleitung
weitgehend störungsfrei. Die Gewerkschaft Verdi zeigte sich dennoch
nicht unzufrieden.

Halle (dpa/sa) - Etwa 400 Mitarbeiter am Uniklinikum in Halle sind am
Montag einem Warnstreik-Aufruf der Gewerkschaft Verdi gefolgt. Zum
Warnstreik aufgerufen waren alle nicht-ärztlichen Beschäftigten vom
Therapeuten über die Verwaltungsangestellten bis zum Krankenpfleger,
wie Verhandlungsführer Wolfgang Pieper sagte. Er zeigte sich mit der
Streikbeteiligung zufrieden. Um die Patienten im Krankenhaus während
des Warnstreiks versorgen zu können, hatte die Klinik eine
Notdienstvereinbarung mit Verdi geschlossen, hieß es.

Laut Klinikleitung arbeiten insgesamt rund 2800 Mitarbeiter im
nicht-ärztlich Bereich. Alle dringend notwendigen Operationen etwa
bei Krebspatienten würden durchgeführt. Auch seien alle Ambulanzen
geöffnet, so dass nicht nur die Versorgung auf den Stationen, sondern
auch der ambulanten Patienten gesichert ist. Allerdings seien - wie
bereits angekündigt - einige Operationen vorsorglich verschoben
worden.

Verdi fordert, die Einkommen der Beschäftigten im Jahr 2021
vollständig an das Niveau des Tarifvertrages der Länder anzugleichen.
Das Uniklinikum bietet nach eigenen Angaben unter anderem an, die
Nachtzuschläge ab dem 1. April 2020 zu erhöhen sowie die Angleichung
an den Länder-Tarifvertrag in vier Stufen bis zum 1. September 2021.
Es sei bedauerlich, dass Verdi trotz «unseres sehr attraktiven
Angebotes zu einem Warnstreik aufgerufen hat», erklärte Christiane
Becker, Direktorin des Pflegedienstes und Verhandlungsführerin des
UKH.