Mordprozess um Leonie: Weitere Zeugen aus Umfeld des Angeklagten

Neubrandenburg (dpa/mv) - Mit weiteren Zeugen aus dem Umfeld des
angeklagten Stiefvaters wird am Montag (9.30 Uhr) der Prozess um den
gewaltsamen Tod der sechsjährigen Leonie fortgesetzt. Die
Schwurgerichtskammer am Landgericht Neubrandenburg will neben
Verwandten auch eine Ex-Freundin des 28-Jährigen anhören.

Leonie war am 12. Januar dieses Jahres tot in der Wohnung der Familie
in Torgelow (Vorpommern-Greifswald) gefunden worden. Rechtsmediziner
stellten bei dem Mädchen eine Vielzahl an Verletzungen fest, die von
schweren Misshandlungen herrühren sollen. Dem Stiefvater wird deshalb
Mord durch Unterlassen und Misshandlung von Schutzbefohlenen
vorgeworfen. Er schwieg bisher vor Gericht.

Nach Ansicht der Staatsanwaltschaft hat der Mann das Mädchen so
misshandelt, dass es infolge der Verletzungen starb. Der Angeklagte,
der bei der Polizei von einem Treppensturz von Leonie im Hausflur
gesprochen hatte, soll erst viel später Hilfe geholt haben, um die
Misshandlungen zu verdecken. Auch bei Leonies zwei Jahre alten Bruder
waren Verletzungen festgestellt worden, die ebenfalls auf grobe
Misshandlungen schließen lassen. In dem Zusammenhang wird auch gegen
die Mutter der beiden Kinder ermittelt, weil sie nicht eher Hilfe
geholt habe.