Listerioseausbruch mit mehreren Erkrankten und zwei Toten

Stuttgart (dpa) - Bei einem mittelschweren Listerioseausbruch sind
seit 2017 in Deutschland insgesamt 15 Menschen erkrankt und zwei
davon gestorben. Das teilte das baden-württembergische
Verbraucherschutzministerium mit Verweis auf einen nicht-öffentlichen
Situationsbericht des Robert Koch-Instituts (RKI) mit. Solche
Ausbrüche kommen immer mal wieder vor. Noch ist unklar, wie es zu dem
Listerioseausbruch kam.

Im vergangenen Jahr erkrankten dem RKI zufolge 701 Menschen in
Deutschland an Listeriose. Bei gesunden Erwachsenen verläuft die
Infektionskrankheit meist unauffällig oder nimmt einen harmlosen
Verlauf mit grippeähnlichen Symptomen. Gefährlich ist die Infektion
für abwehrgeschwächte Menschen und Schwangere.

In Laboruntersuchungen konnte den Angaben zufolge gezeigt werden,
dass die 15 Fälle auf denselben Listerientyp zurückgehen. Zudem ist
laut Ministerium mitgeteilt worden, dass Listerien, die Anfang 2019
in der Produktionsanlage und im Jahr 2017 in einem Lebensmittel eines
fleischverarbeitenden Betriebs in Baden-Württemberg gefunden wurden,
zum selben Typ gehören.

Als Reaktion auf den Bericht wurden in dem baden-württembergischen
Betrieb erneut Ermittlungen und Untersuchungen durchgeführt.
«Aufgrund der bis jetzt vorliegenden Ergebnisse konnte keine
Kontaminationsquelle im Betrieb gefunden werden und in keinem der
untersuchten Produkte konnten Listerien nachgewiesen werden»,
schreibt das Ministerium.

Insgesamt haben sich laut RKI 15 Menschen aus sieben Bundesländern
mit dem Listerienstamm dieses Typs infiziert, berichtet die «Bild am
Sonntag» (BamS). Allein in den vergangenen drei Monaten seien dem RKI
vier Neu-Erkrankungen nach dem Infektionsschutzgesetz gemeldet
worden.

Von dem Ausbruch sind nach Ministeriumsangaben Nordrhein-Westfalen (4
Fälle), Bayern (3 Fälle), Sachsen-Anhalt, Brandenburg und
Rheinland-Pfalz (jeweils 2 Fälle), Schleswig-Holstein (1 Fall) und
Baden-Württemberg (1 Fall) betroffen. Die zwei Toten stammen aus
Sachsen-Anhalt und Brandenburg.