Listerien-Verdacht: Behörde ordnet Ruhen der Zulassung für Betrieb an

Nach Bekanntwerden eines Listerien-Verdachts in Fertig-Frikadellen
hat eine Firma aus dem Kreis Vechta einen Rückruf gestartet. Die
Behörden ordneten das Ruhen der Zulassung für den Betrieb an.

Goldenstedt (dpa) - Nach Bekanntwerden eines Listerienverdachts in
Fertig-Frikadellen haben die Behörden in Niedersachsen das Ruhen der
Zulassung für den betroffenen Betrieb angeordnet. Diese Konsequenz
sei für den Standort Goldenstedt (Kreis Vechta) der Firma
Fleisch-Krone angeordnet worden, sagte am Sonntag die Sprecherin des
niedersächsischen Verbraucherschutzministeriums, Sabine Hildebrandt.

Die Sprecherin des Landesamtes für Verbraucherschutz, Hiltrud
Schrandt, erläuterte, die Maßnahme sei bereits am Freitagabend
mündlich angeordnet worden. Damit könne das Unternehmen derzeit nicht
mehr am Handel teilnehmen. «Damit ist gesichert, dass dort derzeit
nichts raus geht», sagte sie.

Vom Unternehmen selbst war zunächst keine Stellungnahme zu erhalten.
Auch der Kreis Vechta war für detaillierte Angaben nicht zu
erreichen.

Die Fleisch-Krone Feinkost GmbH hatte zuvor vorsorglich Frikadellen
wegen des Verdachts auf Listerien zurückgerufen. Grund für den
Rückruf seien Ergebnisse eigener Kontrollen gewesen, hieß es.

Betroffen sind «ja! Frikadellenbällchen» (500 Gramm-Packung) mit den

Mindesthaltbarkeitsdaten 05.11.2019 und 20.11.2019, die bei Rewe
verkauft werden und die in Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen
ausgeliefert wurden. Außerdem betroffen sind die Artikel «Gut
Bartenhof Frikadelle Klassik» und «Gut Bartenhof Frikadellenbällchen
»
mit den Chargen-Nummern 97812 und 97813 und dem
Mindesthaltbarkeitsdatum 05.11.2019.

Vom Verzehr der Produkte werde dringend abgeraten, hieß es. Die Ware
mit der Bezeichnung «Gut Bartenhof» sei an Norma-Filialen in Aichach
(Bayern), Rossau (Sachsen), Ahrensfelde (Brandenburg), Dettingen
(Baden-Württemberg), Rheinböllen (Rheinland-Pfalz) und Kerpen
(Nordrhein-Westfalen) geliefert worden.

Listerien (Listeria monocytogenes) sind in der Natur vorkommende
Bakterien. Nur wenige Menschen erkranken an der sogenannten
Listeriose. Bei gesunden Erwachsenen verläuft die Infektionskrankheit
meist unauffällig oder nimmt einen harmlosen Verlauf mit
grippeähnlichen Symptomen. Gefährlich ist die Infektion für
abwehrgeschwächte Menschen und Schwangere. Die Zahl der Fälle an
invasiver Listeriose schwankt nach Angaben des Robert-Koch-Instituts
und lag zwischen 2005 und 2014 bei mehreren Hundert Fällen jährlich.

Im Durchschnitt enden sieben Prozent der Erkrankungen tödlich.