Teresa Enke: «Was für ein fataler Trugschluss» Interview: Sebastian Stiekel und Claas Hennig, dpa

Der Tod von Robert Enke habe «Menschen wachgerüttelt». Das sagt seine

Witwe Teresa Enke zehn Jahre danach in einem dpa-Interview.
Mittlerweile seien Depressionen ein öffentliches Thema. Doch hat sich
auch im Profifußball etwas geändert?

Hannover (dpa) - Vor zehn Jahren nahm sich der frühere
Fußball-Nationaltorwart Robert Enke mit 32 Jahren das Leben. Nur
einen Tag später machte seine Witwe Teresa Enke bei einer
Pressekonferenz seine Depressions-Erkrankung öffentlich. Die heute
43-Jährige erhielt dafür viel Anerkennung und Bewunderung.
Mittlerweile leitet sie die Robert-Enke-Stiftung, die die Erforschung
und Behandlung von Herzkrankheiten bei Kindern sowie Depressionen
unterstützt. Im Interview der Deutschen Presse-Agentur spricht Teresa
Enke über ihr Leben, über den Umgang mit Depressionen und die Zeit
vor zehn Jahren.

Frage: Sie sitzen hier ganz in der Nähe der Robert-Enke-Straße und
des Stadions, in dem Ihr Mann früher immer gespielt hat. Was löst das
zehn Jahre nach seinem Tod in Ihnen aus?

Antwort: Ich lebe seit zwei Jahren wieder in Hannover. In der ersten
Zeit war das schwer, weil die Erinnerungen sehr schmerzhaft waren und
ich solche Plätze deshalb auch gemieden habe. Aber der Mensch ist ein
Gewohnheitstier, irgendwann prallt einem das nicht mehr so entgegen.
Meine Tochter geht hier zur Schule, an der Robert-Enke-Straße fahre
ich jeden Tag vorbei. Es ist nicht mehr so omnipräsent wie am Anfang.

Frage: Gehen Sie in Hannover auch ins Stadion?

Antwort: Per Mertesacker hat mich vor einem Jahr zu seinem
Abschiedsspiel eingeladen. Das war schön, aber das war auch sehr
hart. Da waren viele Ehemalige dabei, da habe ich zum ersten Mal das
Stadion wiedergesehen und da kamen natürlich viele Emotionen hoch.
Die alten Wegbegleiter wurden gefeiert, und ich habe mir vorgestellt,
wie Robbi da im Tor steht und darin aufgegangen wäre. Ich war danach
auch bei einem Spiel von Hannover 96 gegen den VfL Wolfsburg und im
September beim Länderspiel Deutschland gegen die Niederlande, weil
das mit meiner Stiftungsarbeit verbunden war (Anm. d. Red.: Das
Länderspiel fand in Hamburg statt). Ansonsten muss ich aber sagen:
Ich war noch nie sehr Fußball-affin. Ich bin da früher reingeschubst
worden. Mittlerweile kenne ich auch kaum jemanden mehr. Vorher gab es
noch eine Verbundenheit zu ehemaligen Mitspielern von Robbi. Jetzt
sagen mir die wenigsten Namen etwas.

Frage: Welche Erinnerungen haben Sie an die Zeit vor zehn Jahren?

Antwort: Das war mit einer großen Wucht da, und diese Wucht ist auch
geblieben. Ich habe ja nicht nur den geliebten Menschen verloren,
sondern mein Leben hat sich komplett geändert. Ich war auf einmal
eine alleinerziehende Mutter in einem großen Haus mit all den Sachen,
die zurückgeblieben sind. Ich musste Dinge regeln, um die ich mich
nie gekümmert hatte. Auch die Presse hat mich damals umgehauen, denn
ich wurde wirklich noch lange Zeit von Journalisten bedrängt. Sie
haben mich fotografiert, wenn ich spazieren gegangen bin und sind mir
aufgelauert, wenn ich irgendwo hingefahren bin. Ich kann mich an
alles noch sehr gut erinnern.

Frage: Wie sehen Sie im Nachhinein die Pressekonferenz, die Sie einen
Tag nach dem Tod Ihres Mannes gegeben haben? Sie wurden damals als
starke Frau bewundert. Sie haben die Öffentlichkeit aber auch sehr
nah an sich herangelassen in diesem Moment.

Antwort: Das stimmt. Aber die Pressekonferenz war kein Fehler. Sie
müssen dazu wissen: Am Abend nach dem Tod war mein Haus voll. Ich
weiß gar nicht mehr genau, wer alles da war: von Hannover 96, meinen
Freunden, Robbis Berater und so weiter. Wir sprachen da bis nachts um
zwei Uhr: Wer macht die Pressekonferenz? Was wird gesagt? Und
irgendwann habe ich gesagt: «Stopp, ich kann das nicht mehr hören.
Das ist mein Mann und ich werde sprechen. Ich verstehe das am besten
und ich möchte der Öffentlichkeit sagen, was los war.»

Frage: Wie haben Sie die Reaktionen danach wahrgenommen?

Antwort: Ich wurde später in Hannover mit dem Leibniz-Ring
ausgezeichnet. Da habe ich mich sehr geehrt gefühlt, in einer Reihe
mit großen Persönlichkeiten genannt zu sein - aber das war nie meine
Intention. Ich wurde auf einen Sockel gestellt, den ich mir selbst
gar nicht zugesprochen hätte. Ich wurde immer mit diesen Attributen
versehen: Du bist so stark! Wie schaffst du das? Aber ich war gar
nicht so stark. Bevor Robbi und unsere Tochter Lara gestorben sind,
war ich eher zögerlich. Menschen, die mit dieser Frage zu mir kommen,
sage ich immer: Du wächst mit deinen Aufgaben. Wenn du so gefordert
wirst, kannst du das schaffen. Die Option musst du zulassen.

Frage: Die schlimmste Zeit erleben viele erst nach der Beerdigung.
War das auch bei Ihnen so?

Antwort: Wir waren davor eine Familie - und auf einmal bist du
allein. Ich bin an das Grab gegangen, und da standen zwei Namen
drauf. Ich war so traurig darüber, dass ein Mensch so verzweifelt
sein kann, dass er all das Schöne und Wertvolle hinter sich lässt.
Das kommt einem so unwirklich vor. Meine Tochter hat mich damals
weitermachen lassen. Sie kann nichts dafür, und ich konnte nicht
zulassen, dass auch ihr Leben darunter leidet.

Frage: Können Sie das näher beschreiben?

Antwort: Meine Tochter war neun Monate alt, als Robbi starb. Gott sei
Dank ist sie ein glückliches Mädchen. Sie hat aber auch die ersten
zwei Jahre miterlebt - und die waren durchaus schwer für sie. Auch
wenn Psychologen sagen, man solle die Kinder mit in die Trauer
einbeziehen: Wenn man sie sehr viel mit einbezieht, ist das auch
nicht gut. Ich war traumatisiert und habe mich zu sehr in meine
Trauer hineingesteigert. Und als meine Tochter anfing, zu sprechen
und Sätze zu sagen, die mich tief berührt haben, sagte ich mir: So
geht das nicht. Das war für mich ein Weckruf. Ich habe mir eine
Auszeit gegönnt. Nach diesen acht Wochen war mir wirklich bewusst:
Ich muss jetzt etwas verändern und bin dann eben nach Köln gezogen.
Von da an ging mein Leben auch wieder sukzessive nach vorne.

Frage: Mittlerweile treten Sie regelmäßig öffentlich auf. Sie geben
Interviews, besuchen Veranstaltungen. Ist das auch ein Teil Ihrer
Verarbeitung?

Antwort: Da geht es hauptsächlich um die Stiftungsarbeit. Aber dieses
Darüber-Reden ist natürlich auch ein Stück der Trauerarbeit. Und das

ist der Vorteil, den ich gegenüber Anderen mit einem ähnlichen
Schicksal habe: Mein Mann ist immer noch präsent - auch für unsere
Tochter. Für die meisten ist es ganz schlimm, wenn der Mensch, den
sie verloren haben, irgendwann nicht mehr präsent ist. Aber Robbi ist
immer noch ein großer Bestandteil meines Lebens: Sie sitzen hier,
andere Zeitungen schreiben darüber. Damit kann man leichter leben,
weil man weiß, dass der Mensch nicht in Vergessenheit gerät.

Frage: Was hat sich seit dem Tod von Robert Enke im Umgang mit dem
Thema Depressionen in der Öffentlichkeit geändert?

Antwort: Es wird viel mehr darüber berichtet und es wird ganz anders
wahrgenommen. Wenn ich am Flughafen oder am Bahnhof stehe und die
Titel der vielen Zeitungen sehe: Da geht es viel häufiger als früher
um Depressionen, seelische Erkrankungen oder um mentale Hygiene. Das
ist ein großes und mittlerweile auch öffentliches Thema geworden.

Frage: Ist vielen durch den Tod Ihres Mannes zum ersten Mal klar
geworden, dass Depression eine Krankheit ist und keine Schwäche?

Antwort: Ich habe damals am Anfang gesagt: Robbi ist als Märtyrer
gestorben. Aber das war der falsche Ausdruck. Denn das hätte ja
bedeutet, er sei mit der Absicht gestorben, etwas zu bewirken. Und
das ist Quatsch. Eigentlich wollte ich ausdrücken: Sein Tod hat so
viel bewegt, weil Menschen dadurch wachgerüttelt wurden. Auf einmal
war diese Krankheit zu fassen. Da war ein erfolgreicher Sportler, der
durch den Tod seiner Tochter zwar einen schweren Schicksalsschlag
erlitten hatte, der aber gerade wieder Vater geworden war, der
endlich im Tor der Nationalmannschaft stand und der auch finanziell
völlig unabhängig war. Das war ein Leben, das vorher niemand mit
Depressionen in Verbindung gebracht hätte. So aber wusste auf einmal
jeder: Es ist egal, ob du erfolgreich oder reich bist: Das ist eine
Krankheit. Die kann jeden treffen.

Frage: Heißt das auch, die Krankheit Ihres Mannes wurde nicht durch
den Fußball ausgelöst oder verstärkt?

Antwort: Genau. Natürlich können bestimmte Lebensumstände wie ein
schlimmer Schicksalsschlag oder ein finanzieller Einbruch
begünstigend wirken. Aber der Fußball hat ihn nicht in diese
Krankheit getrieben. Wenn er gesund war, war er überhaupt nicht
anfällig für die Druck- und Stresssituationen des Profifußballs, die

zum Beispiel Per Mertesacker einmal beschrieben hat. Robbi musste
sich nicht vor einem Spiel übergeben. Ich habe ihn immer gefragt:
«Wie kannst du da hineinlaufen in ein Stadion mit 50 000 Menschen?»
Aber wenn er gesund war, hatte er vor so etwas keine Angst. Nur
sobald die Krankheit wieder kam, wurde er unsicher. Und deshalb
möchte ich auch ein Bild von Robbi unbedingt bewahren.

Frage: Welches?

Antwort: Er war kein unglücklicher Mensch. Er hatte seine Krankheit,
seine depressiven Phasen. Und er war vielleicht auch kein
extrovertierter Mensch. Aber er war trotzdem ein lustiger Geselle,
mit dem wir viel Spaß haben konnten. Wir hatten eine tolle Zeit im
Ausland. Wenn diese Krankheit kam, hat sie ihn aber übermannt. Und in
dieser Situation war der Fußball vielleicht doch etwas schwieriger zu
händeln als andere Berufe, weil er eine große Verantwortung gespürt
hat. Es geht um viel Geld. Es herrscht ein großer Konkurrenzkampf.
Robbis größte Angst war immer, dass er seinen Platz im Tor verliert,
wenn er seine Krankheit öffentlich macht oder in Therapie geht.

Frage: Ihre Stiftung bietet eine App an, für die Sie mit den Worten
werben: «Robert Enke konnten wir nicht retten. Dich schon.» Was
können Menschen mit Depressionen aus diesen Erfahrungen lernen?

Antwort: Dass du immer die Chance hast, wiederzukommen. Das hat Robbi
immer wieder gezeigt. Er ist nach seiner schlimmen Depression in
Barcelona und Istanbul wieder Bundesliga-Torwart geworden und hat es
sogar zur Nummer eins der Nationalmannschaft gebracht. Das hat er
sich alles erarbeitet - trotz des Todes seiner Tochter und trotz
seiner ersten Depression 2003. Er war also stark, nur konnte er gegen
seine Krankheit nicht ankommen. Natürlich sind Depressionen
behandelbar. Die allermeisten Menschen gelten als geheilt. Aber wie
bei anderen schweren Erkrankungen gibt es auch bei Depressionen
Fälle, die nicht geheilt werden können. Deshalb mag ich auch den
Begriff Selbstmord nicht. Die Depression hat ihn glauben lassen, dass
der Suizid die einzige Möglichkeit wäre, diese Krankheit loszuwerden.
Was für ein fataler Trugschluss!

Frage: Bei der Beerdigung Ihres Mannes lautete die Kernbotschaft in
der Trauerrede des damaligen DFB-Präsidenten Theo Zwanziger: Fußball
darf nicht alles sein. In den vergangenen zehn Jahren ist aber alles
an dem Fußball-Geschäft noch einmal gewachsen: Sein Stellenwert in
der Gesellschaft. Die Geldsummen, die dort hineinfließen. Oder auch
die Enthemmungen, die in Stadien oder sozialen Netzwerken zu sehen
sind. Wie gehen Sie damit um?

Antwort: Fußball ist Fußball geblieben - und das ist grundsätzlich
auch gut so. Der Leistungsdruck wird immer da sein, schließlich
definiert sich der Spitzensport durch erbrachte Leistungen. Das kenne
ich selbst noch vom Modernen Fünfkampf. Auch dass Journalisten
darüber schreiben, dass lieber der spielen sollte oder der: Das wird
sich ebenfalls nicht ändern. Das gehört irgendwie dazu. Die Rede von
Theo Zwanziger war toll. Aber sie hatte nichts mit Robbis Krankheit
zu tun, weil es nicht der Fußball war, der ihn kaputt gemacht hat.
Dass er auch unter gewissen Auswüchsen gelitten hat, war klar. Heute
müssen die Spieler in den Sozialen Medien noch viel mehr aushalten,
auch das ist mir klar. Das ist ein Teil des Geschäfts, weshalb wir
vor allem junge Leute darauf besser vorbereiten müssen.

Frage: Löst das etwas in Ihnen aus, wenn tagelang ein Konkurrenzkampf
zwischen Manuel Neuer und Marc-André ter Stegen öffentlich diskutiert
wird, während Sie genau wissen: Durch so etwas hat sich mein Mann
früher immer unter Druck gesetzt gefühlt?

Antwort: So etwas wie der Konkurrenzkampf zwischen Manuel Neuer und
Marc-André ter Stegen ist für viele ein gefundenes Fressen. Die Leute
wollen offenbar das große Spektakel und einen gewissen Nervenkitzel.
Was ich damals angeprangert habe: Wenn Menschen sich persönlich
äußern. Ottmar Hitzfeld hat zum Beispiel einmal gesagt, Robert Enke
habe keine Ausstrahlung. Sportlich kann man immer sagen: Ich finde
den oder jenen besser. Aber das Menschliche sollte man da
herauslassen und nur die Leistung sachlich beurteilen. Bei Robert hat
das die Angst davor vergrößert, einen Fehler zu machen.

Frage: Wer wendet sich häufiger an Ihre Stiftung? Leistungssportler,
die an dem eben beschriebenen Druck leiden, oder ganz normale
Menschen, die eine Depression haben?

Antwort: Die Mehrheit kommt aus dem Sportbereich. Die Stiftung
kümmert sich ausdrücklich um Depressionen im Leistungssport und um
Depressionen als Volkskrankheit. Wir haben eine Beratungshotline in
Aachen eingerichtet. Es gibt eine Enke-App, die man herunterladen
kann. An uns kann sich jeder wenden.

Frage: Ist die Zahl der Anrufe in den vergangenen Jahren gestiegen?

Antwort: Ja. Aber ich glaube nicht, dass es mehr Erkrankungen gibt.
Sondern dass die Bereitschaft, sich schneller helfen zu lassen,
gewachsen ist. Therapeuten haben mir berichtet, dass sich zunehmend
Männer in eine Behandlung begeben, weil sie gemerkt haben: «Sogar
einer wie der Enke hatte das, ich will mir helfen lassen.» Auch
Angehörige oder Freunde sind sensibler geworden, wenn sie merken,
dass mit jemandem etwas nicht stimmt. Deshalb hatte es für uns als
Stiftung auch oberste Priorität, ein Netzwerk zu schaffen. Am Anfang
landeten noch alle Anrufe in der Stiftung, da hat teilweise mein
Mitarbeiter die Vermittlung übernommen. Mittlerweile haben wir an
fünf Tagen der Woche für sechs Stunden einen Psychiater am Telefon.
Er kann einschätzen, wie weit und wie schnell Hilfe benötigt wird und
er kann diese Hilfe auch vermitteln. Das ist für uns sehr wichtig.

Frage: Hat es in den vergangenen Jahren auch einen medizinischen
Fortschritt bei der Erforschung und Behandlung von Depressionen
gegeben?

Antwort: Die Verfügbarkeit von Therapieplätzen und vor allem die
Versorgung von Menschen mit schweren Depressionen muss sich
verbessern. Für die Enttabuisierung des Krankheitsbildes wäre es ein
großer Fortschritt, wenn sie objektivierbar wird. Also wenn ich über
ein Blutbild oder MRT-Scan genau erkennen kann: Es liegt eine
Depression vor. Das ist ein großer Traum von mir und meinem Team!

Frage: Wie geht es Ihnen persönlich zehn Jahre nach dem Tod Ihres
Mannes? Wie sieht Ihr Leben aus?

Antwort: Das Leben verändert sich permanent. Ich bin wirklich mit mir
im Reinen. Die Stiftung nimmt einen großen Anteil davon in Anspruch -
und ich liebe meine Arbeit. Es ist etwas Schönes, wenn ich vielen
Menschen helfen kann und dafür die Rückmeldung bekomme, dass ich
etwas Gutes tue. Von daher: Mir geht es gut. Ich denke mittlerweile
mit Dankbarkeit und Freude an Lara, an Robbi und an die gemeinsame
Zeit zurück. Es gibt natürlich Momente, in denen ich traurig bin.
Aber wenn mir jemand vor zehn Jahren gesagt hätte, dass ich wieder
glücklich werden kann - dann hätte ich das nicht geglaubt.

Frage: Und wie werden Sie den zehnten Todestag verbringen?

Antwort: Meine Familie, Freunde und Robbis Mama werden kommen. Dazu
führen wir mit der Stiftung zurzeit eine Aktionsreihe durch. Zusammen
mit Bundesgesundheitsminister Jens Spahn haben wir ein
Sensibilisierungsprojekt «Impression Depression» vorgestellt, am
Montag kam auch der Präsident des FC Bayern, Uli Hoeneß, extra zu
einem Podiumsgespräch nach Hannover. Darauf bin ich sehr stolz. Ich
möchte diesen Tag auch gar nicht so besonders machen, wir zelebrieren
eher Robbis Geburtstage. Wir werden aber auch kein Trübsal blasen,
sondern uns erinnern und auch lustige Geschichten erzählen. Ich
stelle mir dann immer vor: Robbi sitzt da oben neben Lara, meinem
Bruder und meinem Papa. Die gucken zu uns runter und ihnen geht es
gut. Diese kindliche Vorstellung habe ich noch.

ZUR PERSON: Teresa Enke und ihr Mann Robert Enke kannten sich aus
dem Sportgymnasium in Jena. Sie begleitete ihn bei seinen
Profistationen. 2004 wechselte Enke zu Hannover 96. Im selben Jahr
wurde Tochter Lara geboren. Sie starb 2006 wegen eines Herzfehlers.
Seit dem Suizid ihres Mannes engagiert sich Teresa Enke in der 2010
gegründeten Robert-Enke-Stiftung.