Etwa 20 Handelsketten mit Wilke-Wurst in Brandenburg beliefert

Potsdam (dpa/bb) - In Brandenburg sind etwa 20 Handelsketten mit
Wurstwaren des nordhessischen Herstellers Wilke beliefert worden.
Seit 2. Oktober liefen die Rückrufaktionen, sagte eine Sprecherin des
Landesamtes für Arbeitsschutz, Verbraucherschutz und Gesundheit am
Mittwoch auf Anfrage. Nachdem aus Hessen die Informationen kamen, sei
ein engmaschiges Kontrollnetz im Land aufgebaut worden. Veterinär-
und Lebensmittelämter der Kreise kontrollierten vor Ort, ob die
Rückrufaktionen bekannt seien und auch durchgesetzt werden. Zu den
Mengen der angelieferten Produkte der Wilke Waldecker Fleisch- und
Wurstwaren GmbH konnten keine Angaben gemacht werden.

Im Landkreis Ostprignitz-Ruppin erhielten nach jetzigem Kenntnisstand
beispielsweise neun Einrichtungen Ware, teilte der Landkreis mit. Es
seien unter anderem Gaststätten und Imbisseinrichtungen betroffen.
Aktuelle Listerien-Ausbrüche seien nicht bekannt.

Mehrfach waren Listerien in Wilke-Produkten entdeckt worden. Die
Keime können für Menschen mit geschwächtem Immunsystem
lebensgefährlich sein. Sie sind nach Behördenangaben für zwei
Todesfälle in Südhessen verantwortlich, 37 weitere Krankheitsfälle
hängen möglicherweise damit zusammen. Behörden in Niedersachsen
fanden bei drei Erkrankten einen Keimtyp, der genetisch eng mit den
Listerien verwandt ist, die in den Waren von Wilke nachgewiesen
wurden. Zwei der Betroffenen sind gestorben - einer an einer anderen
Erkrankung, bei der zweiten Person habe nicht ermittelt werden
können, ob die Listeriose-Erkrankung die Todesursache war.