Drese wirbt für mehr Zuwendung für Demenz-Kranke

Schwerin (dpa/mv) - In Mecklenburg-Vorpommern leben nach Angaben des
Sozialministeriums derzeit etwa 35 000 Menschen mit Demenz.
Schätzungen zufolge litten etwa 60 Prozent der Erkrankten am
Alzheimer-Typ. Anlässlich des Welt-Alzheimertages am Samstag rief
Sozialministerin Stefanie Drese (SPD) dazu auf, den Betroffenen mit
Respekt zu begegnen und sie in das gesellschaftliche Leben zu
integrieren.

Menschliche Zuwendung, Aktivierung und Beschäftigung seien sehr
wichtig, auch im Zuge nachbarschaftlicher Beziehungen. «Schon ein
kurzes Gespräch oder ein gemeinsamer Spaziergang helfen, das Leben
von Menschen mit Demenz und ihrer sie pflegenden Angehörigen etwas
leichter und schöner zu machen», erklärte Drese.

Das Land fördere Projekte zur Betreuung von Demenzerkrankten in der
Familie. Niedrigschwellige Maßnahmen wie eine zeitweilige
Einzelbetreuung in der Häuslichkeit oder die Aufnahme in spezielle
Betreuungsgruppen würden Demenzkranken helfen und die pflegenden
Angehörigen stundenweise entlasten. Mit der Einführung der
ehrenamtlichen Nachbarschaftshilfe werde die Unterstützung im Alltag
ebenfalls verbessert, zeigte sich Drese überzeugt.

Selbsthilfeorganisationen würden Angehörige und Betroffene beraten
und begleiten. Zudem sorgten sie in ihren Regionen für Aufklärung.
«Das Wissen um die Krankheit ist noch nicht allzu verbreitet und es
bestehen teilweise Berührungsängste», konstatierte die Ministerin.
Diese gelte es abzubauen.