Ärzte für Rauchverbot in Autos mit Kindern und Schwangeren

Berlin (dpa) - Die Ärzte in Deutschland dringen auf einen besseren
Schutz von Nichtrauchern. Ein Rauchverbot in Autos, in denen
Minderjährige oder Schwangere sitzen, sei überfällig, sagte der
Präsident der Bundesärztekammer, Klaus Reinhardt, der Deutschen
Presse-Agentur. Passivrauchen schade der Gesundheit sehr, das gelte
insbesondere für Ungeborene, Kinder und Jugendliche. «Es sollte
selbstverständlich sein, in ihrer Gegenwart nicht zu rauchen», sagte
Reinhardt. «Wo diese Einsicht fehlt, muss der Staat eingreifen.» Da
die Bundesregierung Kinder trotzdem weiter im Qualm sitzen lasse,
begrüße die Ärzteschaft einen entsprechenden Vorstoß im Bundesrat.


Nordrhein-Westfalen, Hamburg, Niedersachsen und Schleswig-Holstein
wollen am Freitag eine Initiative in der Länderkammer vorstellen. Sie
fordern ein Rauchverbot in Autos, wenn Minderjährige und Schwangere
dabei sind. Der Vorschlag wird vorerst nur präsentiert und dann in
den Ausschüssen weiter beraten. Ziel ist, dass der Bundesrat in einer
folgenden Sitzung beschließt, einen Gesetzentwurf in den Bundestag
einzubringen, mit dem sich das Parlament dann befassen müsste.

Ärztepräsident Reinhardt sagte: «Von einigen Unbelehrbaren wird
Rauchen leider noch immer als Ausdruck von Freiheit und
Individualität missverstanden. Tatsächlich aber ist Rauchen eine
Sucht, die Menschenleben kostet.»