Brandenburg startet Klinikumfrage nach Fehlbildungen

Potsdam (dpa/bb) - Dem Brandenburger Gesundheitsministerium sind
derzeit keine gehäuften Fälle von Handfehlbildungen bei Neugeborenen
im Land bekannt. «Wir nehmen die Meldungen aus Nordrhein-Westfalen
aber sehr ernst», sagte Gabriel Hesse, stellvertretender
Pressesprecher des Ministeriums, am Mittwoch. Deshalb sei wie in
anderen Bundesländern ebenfalls eine Abfrage bei allen Krankenhäusern
mit einer geburtshilflichen Abteilung gestartet worden. Es werde um
Informationen gebeten, ob es Hinweise auf ungewöhnliche Häufung von
Fehlbildungen bei Neugeborenen gebe. Ob ein bundesweites
Melderegister sinnvoll sei, werde von den Ländern im Rahmen der
föderalen Zusammenarbeit geprüft, sagte er.

Im Gelsenkirchener Sankt Marien-Hospital Buer waren in zwölf Wochen
drei Kinder mit fehlgebildeten Händen geboren worden. «Das mehrfache
Auftreten jetzt mag auch eine zufällige Häufung sein. Wir finden
jedoch den kurzen Zeitraum, in dem wir jetzt diese drei Fälle sehen,
auffällig», hatte die Klinik auf ihrer Homepage mitgeteilt.
Fehlbildungen dieser Art habe man in der Klinik viele Jahre nicht
gesehen, hieß es.

Der Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte (BVKJ) verwies darauf,
dass Fehlbildungen bei Neugeborenen sehr unterschiedliche Ursachen
haben könnten und forderte ein bundesweites Register.