Rechner-Panne: Sensible Patientendaten ungeschützt im Netz

Ingolstadt (dpa/lby) - Sensible Gesundheitsdaten von Patienten sind
aus einer Ingolstädter Praxis offen zugänglich im Internet gelandet.
Das Landesamt für Datenschutzaufsicht (LfD) bestätigte die Datenpanne
am Dienstag. Zuvor hatten der Bayerische Rundfunk (BR) und die
US-Investigativplattform ProPublica darüber berichtet. Laut LfD war
der Computer der Arztpraxis falsch konfiguriert, so dass die
Untersuchungsdaten von etwa 7200 Patienten ohne Passwortschutz
abrufbar waren. Der betroffene Arzt sei informiert worden und habe
den Rechner daraufhin abgeschaltet. Derzeit werde geprüft, ob durch
die Datenpanne ein Risiko für die Patienten entstanden ist. In diesem
Fall müssten alle Betroffenen informiert werden.

Der Landesdatenschutzbeauftragte Thomas Petri teilte mit, nach
derzeitigem Informationsstand sei keine der öffentlichen Kliniken in
Bayern direkt betroffen. Nach Recherchen des BR und ProPublica sind
bundesweit etwa 13 000 Datensätze betroffen. In mehr als der Hälfte
dieser Fälle sind auch medizinische Bilder wie Brustkrebsscreenings,
Wirbelsäulenbilder und Röntgenaufnahmen enthalten. Aufgrund einer
Vielzahl ungeschützter Server stehen den Recherchen zufolge in rund
50 Ländern von Brasilien über die Türkei bis Indien 16 Millionen
Datensätze offen im Netz.