Prozesse um aufgespritzte Lippen beginnen

Bochum (dpa/lnw) - Zwei Frauen, die in größerem Umfang illegal Lippen
aufgespritzt haben sollen, stehen ab kommender Woche vor dem
Landgericht Bochum. Die Staatsanwaltschaft wirft den Frauen
gefährliche Körperverletzung, Betrug und Steuerhinterziehung vor.

Am 24. September beginnt die Verhandlung gegen eine 26-Jährige, der
insgesamt 35 Taten vorgeworfen werden. Drei Tage später startet der
Prozess gegen eine 29-Jährige, die ebenfalls mit sogenannten
Schönheitskorrekturen illegal Kasse gemacht haben soll. Sie ist in 33
Fällen angeklagt, wie ein Sprecher des Landgerichts sagte. Die Zahl
der Kundinnen könnte aber angesichts der hohen Einnahmen weitaus
höher gelegen haben.

Viele Betroffenen hatten infolge der Behandlungen Schwellungen oder
Entzündungen erlitten. Für das Aufspritzen der Lippen ist
normalerweise eine ärztliche Approbation erforderlich, in bestimmten
Fällen kann eine Heilpraktiker-Ausbildung ausreichen. Die beiden
Angeklagten waren aber Ermittlerangaben zufolge gar nicht
qualifiziert.