Fresenius behält Transfusionsmedizin - kein Verkauf

Frankfurt/Bad Homburg (dpa) - Der Medizinkonzern Fresenius behält
sein Geschäft rund um Bluttransfusionen. Das Dax-Unternehmen sehe vom
Verkauf der Transfusionsmedizin und Zelltherapien (TCT) ab, teilte
Fresenius mit. Die Geschäfte blieben nun Teil der
Flüssigmedizin-Sparte Fresenius Kabi, die etwa Infusionen vertreibt.
Der Konzern werde den Bereich mit Investitionen stärken. «Der Markt
und seine Perspektiven bleiben attraktiv», hieß es.

Mit der Bündelung der Geschäfte zu einer eigenständigen,
schlagkräftigen Einheit habe man gute Voraussetzungen geschaffen, den
Bereich dauerhaft erfolgreich zu betreiben. Zuvor hatte die
«Frankfurter Allgemeine Zeitung» berichtet, dass Fresenius auf einen
potenziell milliardenschweren Verkauf der Geschäfte verzichte.

Die Transfusionsmedizin besteht im Wesentlichen aus der
US-Gesellschaft Fenwal, die Fresenius 2012 für umgerechnet rund eine
Milliarde Euro übernommen hatte. Die Einheit vertreibt Produkte, die
dazu dienen, Blut zu gewinnen, es in Bestandteile zu trennen und zu
verarbeiten. Kunden sind zum Beispiel Blutbanken.

Fresenius-Chef Stephan Sturm hatte bei der Vorlage der Jahresbilanz
2018 im Februar erklärt, dass man ergebnisoffen Optionen für die
Transfusionsmedizin prüfe. Schwierigkeiten hätten sich bei der
Sondierung am Markt vor allem in wettbewerbsrechtlicher Hinsicht
ergeben, hieß es im Bericht. Dass Fresenius das Geschäft kaum an
einen direkten Konkurrenten hätte verkaufen können, dürfte die
Bewertung gedrückt haben.