Prozess um Insolvenzverschleppung bei Reformhaus-Kette

Bruckmühl/München (dpa) - Die Insolvenz der Reformhauskette Vitalia
vor zehn Jahren beschäftigt an diesem Mittwoch das Landgericht
München II. Ein Mann, der 2009 kurz Geschäftsführer war, ist wegen
Insolvenzverschleppung und Betrugs angeklagt. Seine Anwältin wollte
sich im Vorfeld nicht zu dem Verfahren äußern. Die Vitalia
Reformhäuser haben inzwischen einen neuen Eigentümer und sind heute
nach Unternehmensangaben mit 86 Geschäften bundesweit am Markt.

Der Prozess wirft ein Schlaglicht auf eine Branche, in der es vor
allem die Pioniere schwer haben. In den vergangenen 20 Jahren hat
sich die Zahl der Reformhäuser in Deutschland nach Angaben der
Reformhaus-Genossenschaft mehr als halbiert - von 2800 auf heute rund
1200 Läden. 900 davon sind reine Reformhäuser, 300 beispielsweise
Apotheken, die als Lizenznehmer gleichzeitig Reformhäuser sind und
über ein entsprechendes Sortiment verfügen. Der Branchenumsatz liegt
den Angaben zufolge bei rund 670 Millionen Euro.