Nationales Krebspräventionszentrum soll Forschung bündeln

Berlin (dpa) - Das Deutsche Krebsforschungszentrum (DKFZ) und die
Deutsche Krebshilfe wollen in Heidelberg ein nationales
Krebspräventionszentrum aufbauen, das die Forschung auf dem Gebiet
der Vorbeugung bündeln soll. Das haben beide Organisationen am
Dienstag in Berlin bei einer gemeinsamen Pressekonferenz mit
Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) und
Bundesforschungsministerin Anja Karliczek (CDU) angekündigt. Die
Deutsche Krebshilfe fördert das Projekt nach eigenen Angaben mit 25
Millionen Euro.

Gleichzeitig riefen DKFZ und Krebshilfe am Dienstag die «1. Nationale
Krebspräventionswoche» aus, um der Prävention mehr Sichtbarkeit und
öffentliche Aufmerksamkeit zu verschaffen. Am Präventionszentrum
sollen eine ambulante Präventionsklinik für Teilnehmer an
Präventionsstudien und ein Bürger-Informationszentrum eingerichtet
werden. Experten werden den Plänen zufolge dort Programme für eine
dem persönlichen Krebsrisiko angepasste Prävention entwickeln.

«Dieses Zentrum ist ein Meilenstein in unserem Kampf gegen Krebs»,
sagte Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU) am Dienstag. Bisher habe
sich die Debatte vor allem auf die Erforschung von Ursachen und auf
die Therapie konzentriert, Krebsprävention habe bisher eher ein
Schattendasein gefristet. «Das wird sich mit diesem neuen
Präventionszentrum ändern», sagte Spahn.

Der Vorstandsvorsitzende des Deutschen Krebsforschungszentrums,
Michael Baumann, sagte, jedes Jahr erkrankten 500 000 Menschen in
Deutschland neu an Krebs. Er verwies darauf, dass bis zu 70 Prozent
aller Todesfälle durch Prävention und Früherkennung vermeidbar
seien. Es gehe darum, «einen Pflock einzuschlagen und eine
Pioniereinrichtung zu gründen, die von der Grundlagenforschung bis
zur Umsetzung der Prävention alle modernen Möglichkeiten und Experten
zusammenbringt», sagte Baumann.