Mehr Fälle von West-Nil-Virus als im Sommer 2018

Greifswald (dpa/mv) - Das vor allem für Vögel, aber auch für Menschen

gefährliche West-Nil-Virus breitet sich weiter aus. Es wird von
blutsaugenden Stechmücken übertragen. In Deutschland sind nach
Angaben des Friedrich-Loeffler-Instituts auf der Insel Riems bei
Greifswald in diesem Jahr bereits mehr Fälle bei Vögeln festgestellt
worden als im Sommer 2018. Für die Zeitspanne von Anfang Juli bis
Ende August habe es zwölf bestätigte Fälle bei Vögeln gegeben, so
viele wie 2018 im ganzen Jahr, sagte eine Sprecherin. 2018 wurde das
Virus erst Ende August erstmals nachgewiesen. Ein Bartkauz aus dem
Zoo Halle/Saale starb an der West-Nil-Infektion. Für einige
Vogelarten endet die Infektion meist tödlich. In Süd- und Osteuropa
starben auch Menschen an dem Erreger.

«In diesem Jahr sind im Vergleich zu 2018 weitere Vogelarten
betroffen, neben den bekanntermaßen empfänglichen Eulen wie
Schnee-Eule und Waldkauz auch Blaumeisen, ein Pelikan, Sittich, Lori,
Japanmöwen und andere», sagte die Sprecherin. Zumeist seien Tiere aus
Zoos und Volieren erkrankt. Die Fälle konzentrieren sich in
Sachsen-Anhalt, Sachsen und Berlin-Brandenburg. Im Vorjahr wiesen
auch Tiere in Bayern und Mecklenburg-Vorpommern den Erreger auf.
Außer bei Vögeln sind Erkrankungen bisher nur bei Menschen und
Pferden bekannt. Im Vorjahr wurden zwei Pferde infiziert, in diesem
Jahr bislang ein Reitpony.

Das West-Nil-Virus stammt ursprünglich aus Afrika. In Europa tritt es
seit Anfang der 1960-er Jahre auf. Es vermehrt sich Wissenschaftlern
zufolge in Stechmücken umso schneller, je wärmer die Umgebung ist.