WHO: Mehr Geld für Kampf gegen Malaria nötig

Genf (dpa) - Für die Ausrottung von Malaria muss laut der
Weltgesundheitsorganisation (WHO) deutlich mehr in die Entwicklung
von Mitteln gegen die Krankheit investiert werden. Derzeit flössen
weniger als ein Prozent aller Gelder, die in Forschung und
Entwicklung im Gesundheitsbereich investiert werden, in die
Malaria-Forschung, teilte die WHO am Freitag mit. Man brauche aber
neue Werkzeuge für Prävention und Behandlung, um Malaria in
absehbarer Zeit auszurotten.

Weiterzumachen wie bisher verlangsame nicht nur den Fortschritt,
sondern werfe die Welt im Kampf gegen die Krankheit sogar zurück,
sagte der Malaria-Experte Marcel Tanner. Die meisten Mittel gegen
Malaria, die heute benutzt werden, etwa mit Insektiziden imprägnierte
Moskitonetze, wurden der WHO zufolge bereits im vergangenen
Jahrhundert entwickelt. Es gebe aber vielversprechende neue Wege,
Malaria zu bekämpfen, etwa der weltweit erste Impfstoff, der schon in
Ghana und Malawi eingesetzt werde.

Ein verstärkter Kampf gegen Malaria würde den Angaben zufolge rund 34
Milliarden Dollar (knapp 31 Milliarden Euro) kosten. Damit könnten
bis 2030 zusätzlich rund zwei Milliarden Erkrankungen und vier
Millionen Todesfälle vermieden werden.

Jährlich sterben der WHO zufolge rund 400 000 Menschen an Malaria.
Etwa 61 Prozent davon seien Kinder unter fünf Jahren. Zudem leben
demnach 90 Prozent jener Menschen, die Malaria bekommen oder an der
Krankheit sterben, in Afrika südlich der Sahara. Im ostafrikanischen
Burundi herrscht derzeit eine Malaria-Epidemie, an der laut WHO seit
Beginn des Jahres rund 1800 Menschen gestorben sind. Dort gab es in
diesem Jahr demnach bereits fast sechs Millionen Malaria-Fälle, bei
einer Bevölkerung von rund elf Millionen Menschen.