Früherer NPD-Funktionär Brandt erneut zu Haftstrafe verurteilt

Gera (dpa) - Der frühere Thüringer NPD-Funktionär und V-Mann des
Verfassungsschutzes, Tino Brandt, ist wegen Versicherungsbetrugs zu
sechs Jahren und neun Monaten Haft verurteilt worden. Das Landgericht
Gera sprach den 44-Jährigen am Mittwoch schuldig, im großen Stil mit
Scheinverträgen, fingierten Unfällen und Krankheiten bei
Arbeitsämtern, Krankenkassen und Unfallversicherungen abkassiert zu
haben. Er soll zudem 134 000 Euro für den entstandenen Schaden
zahlen. Das Gericht folgte damit dem Antrag der Staatsanwaltschaft.

Die Verteidigung plädierte auf eine Gesamtstrafe von sechs Jahren.
Zwei weitere Angeklagte erhielten Bewährungsstrafen. Brandt sitzt
derzeit bereits wegen sexuellen Missbrauchs von Minderjährigen hinter
Gittern.

Brandt war in den 1990er Jahren aktiver Neonazi-Kader in Thüringen.
Der jahrelange Chef des «Thüringer Heimatschutzes» koordinierte die
«Kameradschaften» in Thüringen und wurde 2001 als V-Mann enttarnt.