UNAIDS: Rückgang neuer HIV-Infektionen bei Kindern stockt

Berlin (dpa) - Etwa 160 000 Kinder und Jugendliche haben sich im
vergangenen Jahr weltweit mit dem Aidserreger HIV angesteckt. Das
teilte das UN-Programm der Vereinten Nationen für HIV/Aids (UNAIDS)
am Montag (Ortszeit) auf einer internationalen Konferenz in Mexiko
mit. Ein großer Teil der Infektionen geschah im Mutterleib oder
während des Stillens.

Die Zahl der Neuansteckungen bei den Null- bis 14-Jährigen war seit
2010 zwar zunächst stark gesunken. In den vergangenen Jahren flachte
die Kurve jedoch ab. So wurde das von der UN gesteckte Ziel weit
verfehlt, dass sich im Jahr 2018 nur noch 40 000 Kinder und
Jugendliche mit dem HI-Virus infizieren.

«Das Versäumnis, die Ziele für 2018 zu erreichen, um neue
HIV-Infektionen bei Kindern und Jugendlichen zu reduzieren und den
Zugang zu lebensrettender Behandlung zu erweitern, ist sowohl
enttäuschend als auch frustrierend», sagte die kommissarische
UNAIDS-Geschäftsführerin Gunilla Carlsson. «Wir müssen schnell
handeln, um diese Situation umzukehren und die Verpflichtung
einzulösen, die Aids-Epidemie für die nächste Generation zu beenden.
»

Bis 2020 sollen sich nach den Plänen der UN weniger als 20 000 Kinder
neu mit HIV infizieren. Dieses Ziel scheint auf der Basis der
aktuellen Entwicklung nur schwer erreichbar.