Kramp-Karrenbauer bei Gedenken an Widerstand gegen das NS-Regime

Gelöbnis auf dem Paradeplatz des Verteidigungsministeriums: Zusammen
mit der Kanzlerin hat die neue Ressortchefin ihren ersten größeren
Auftritt seit dem Amtsantritt. Es wird des Widerstands gegen das
NS-Regime gedacht.

Berlin (dpa) - Verteidigungsministerin Annegret Kramp-Karrenbauer
(CDU) erinnert an diesem Samstag bei ihrem ersten großen Auftritt
seit dem Amtsantritt an den Widerstand gegen den Nationalsozialismus.
Dazu werden 400 Rekruten der Bundeswehr auf dem Paradeplatz des
Verteidigungsministeriums mit einem feierlichen Appell ihr Gelöbnis
ablegen. Auch Kanzlerin Angela Merkel will zu den jungen Soldatinnen
und Soldaten sprechen.

Am 75. Jahrestag des gescheiterten Attentats auf Adolf Hitler
erinnert die Bundesregierung in Berlin damit an den Widerstand gegen
das NS-Regime. Erwartet werden neben anderem auch der Präsident des
Bundesverfassungsgerichts Andreas Voßkuhle, der ehemalige
Bundespräsident Joachim Gauck, Finanzminister Olaf Scholz (SPD) und
Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU).

Am 20. Juli 1944 hatten Wehrmachtsoffiziere um Claus Schenk Graf von
Stauffenberg vergeblich versucht, Hitler mit einer Bombe zu töten und
den Krieg zu beenden. Stauffenberg und drei Mitverschwörer wurden
noch am Abend des Attentats im Innenhof des Bendlerblocks erschossen.
In den folgenden Wochen und Monaten richteten die Nazis 89 weitere
Beteiligte und Unterstützer hin.

Unionsfraktionschef Ralf Brinkhaus erklärte, der 20. Juli erinnere
nicht nur an Stauffenberg und seine Mitstreiter, sondern an alle
Männer und Frauen, die im Widerstand gegen den Nationalsozialismus
ihr Leben eingesetzt hätten. «Sie sind in den dunkelsten Zeiten der
deutschen Geschichte ihrem Gewissen gefolgt und haben gezeigt, dass
es auch ein anderes, besseres Deutschland gab. Sie sind Vorbild - ihr
Tun bleibt für uns Verpflichtung», sagte der CDU-Politiker.

Bei der Zeremonie an diesem Samstag werden die Soldaten vor
Angehörigen, Freunden, Vorgesetzten und Kameraden öffentlich geloben,
«der Bundesrepublik Deutschland treu zu dienen und das Recht und die
Freiheit des deutschen Volkes tapfer zu verteidigen».

Sie gehören zu dem Wachbataillon des Verteidigungsministeriums, dem
Logistikbataillon 171 aus Burg (Sachsen-Anhalt), dem Sanitätsregiment
1 aus Weißenfels (Sachsen-Anhalt), der Marineunteroffizierschule aus
Plön (Schleswig-Holstein), dem Luftwaffenausbildungsbataillon aus
Roth (Bayern), dem Panzergrenadierbataillon 212 aus Augustdorf (NRW)
und dem Informationstechnikbataillon 281 aus Gerolstein
(Rheinland-Pfalz).