Zahnmedizin in der Krise? - Forscher mahnen Umdenken an

Heidelberg/London (dpa) - Die Gesundheitspolitik weltweit
vernachlässigt nach Ansicht von Wissenschaftlern die gravierenden
Probleme der Weltbevölkerung mit Zahn-und Munderkrankungen. Rund 3,5
Milliarden Menschen weltweit litten unter Karies,
Zahnfleischerkrankungen oder Mundkrebs, schreiben die Autoren einer
Artikelserie zu diesen Themen im Fachjournal «The Lancet». Zugang zu
ausreichender Versorgung gebe es oftmals nicht.

Je mehr Zucker, Alkohol oder Tabak Menschen konsumierten, desto höher
sei das Risiko für Karies oder Mundkrebserkrankungen. Auch in
Deutschland gebe es Handlungsbedarf, schreibt Co-Autor Stefan Listl,
der an der Universitätsklinik in Heidelberg forscht. Zwar werde hier
im weltweiten Vergleich mit am meisten für zahnmedizinische
Behandlungen ausgegeben. Viele Menschen litten aber weiterhin an
vermeidbaren Folgen solcher Erkrankungen.