Krankenhäuser nach Hackerangriff teils wieder am Netz

Mainz (dpa/lrs) - Nach einer Cyberattacke auf Krankenhäuser und
andere Einrichtungen des Deutschen Roten Kreuz (DRK) in
Rheinland-Pfalz und im Saarland sind einige der Server wieder am
Netz. Am Donnerstag sei das an den Standorten Saarlouis und
Hachenburg (Westerwald) passiert, teile die DRK Trägergesellschaft
Süd-West mit. Bereits zuvor sei eine Klinik in Neuwied testweise
wieder ans Netz gegangen. Mit dem schrittweisen Vorgehen wolle man
möglichen weiteren Problemen zuvorkommen. «Wir haben die Hoffnung,
dass wir nächste Woche Montag wieder alles in Betrieb haben.» Zuvor
hatte der «SWR» darüber berichtet.

Als Reaktion auf den Hackerangriff kündigte Gesundheitsministerin
Sabine Bätzing-Lichtenthäler (SPD) am Donnerstag einen Runden Tisch
an. Es solle geklärt werden, wie in Krankenhäusern weiterhin die
IT-Sicherheit gewährleistet werden könne. Zur Diskussion seien
Kliniken, die Krankenhausgesellschaft und Experten aus dem Bereich
IT-Sicherheit eingeladen.

Der Angriff war am Sonntagmorgen bemerkt worden. Das komplette
Netzwerk des Verbundes war von einer Schadsoftware befallen gewesen,
die Server und Datenbanken kryptisch verschlüsselte.
Diese Verschlüsselung wurde am Sonntagnachmittag gestoppt, wie die
Trägergesellschaft mitteilte. Unter ihrem Dach sind elf Krankenhäuser
und vier Altenpflegeeinrichtungen in Rheinland-Pfalz und im Saarland
organisiert.

Die Server waren aus Sicherheitsgründen vom Netz genommen worden.
Übergangsweise erfolgte die Aufnahme der Patienten oder Befunde von
Laboruntersuchungen mit Bleistift, Kugelschreiber und Papier. Es
ermittelt die Landeszentralstelle Cybercrime bei
der Generalstaatsanwaltschaft Koblenz.