Langzeitexperiment in Moskau für mögliche Mondmission beendet

Moskau (dpa) - Vier Monate auf dem Mond, jedoch ohne die Erde zu
verlassen: Sechs Wissenschaftler haben nach Monaten in einer
Isolationsstation in Moskau ein Langzeitexperiment namens Sirius-19
für eine mögliche Mondstation erfolgreich beendet. «Wir haben alle
Experimente zur vollsten Zufriedenheit ausgeführt», sagte der
Missionsleiter Jewgeni Tarelkin am Mittwoch in Moskau russischen
Agenturen zufolge, nachdem er die Versuchskapsel mit seinen Kollegen
verlassen hatte.

Bei der simulierten Mondreise sollten die extremen Bedingungen für
Menschen bei Langzeitmissionen im All untersucht werden. Dabei
durchlebten die sechs Wissenschaftler aus den USA und Russland
virtuell in rund 120 Tagen den Start, die Mondlandung und die
Vorbereitungen zum Aufbau einer Forschungsstation auf dem
Erdtrabanten.

Unter anderem wurden bei dem russisch-amerikanischen Projekt sechs
Experimente aus Deutschland etwa zum Umgang mit Bakterien oder zu
Schlafgewohnheiten im Weltraum ausgeführt. Das Deutsche Zentrum für
Luft- und Raumfahrt ist Kooperationspartner bei Sirius. In den
kommenden Jahren soll es weitere Sirius-Experimente geben.

Vor 50 Jahren - am 21. Juli 1969 - waren zwei der drei US-Astronauten
der «Apollo 11»-Mission als erste Menschen auf dem Mond gelandet.
Russland und die USA wollen in den kommenden Jahren verstärkt auf
eine Raumstation setzen. Von dort aus sollen Flüge tiefer ins All
möglich sein.