Hackerangriff auf Krankenhäuser

Mainz (dpa) - Krankenhäuser und andere Einrichtungen des Deutschen
Roten Kreuzes (DRK) in Rheinland-Pfalz und im Saarland sind von einem
Cyberangriff betroffen. Das komplette Netzwerk ihres
Krankenhausverbundes sei von einer Schadsoftware befallen gewesen,
teilte die DRK Trägergesellschaft Süd-West mit. Die Verfügbarkeit von

Daten sei eingeschränkt, die Versorgung der Patienten aber
gewährleistet. Zuvor hatte die «Wormser Zeitung» berichtet.

Der Angriff sei am Sonntagmorgen bemerkt worden. Das komplette
Netzwerk des Verbundes sei von einer Schadsoftware befallen gewesen,
die Server und Datenbanken kryptisch verschlüsselt. Diese
Verschlüsselung wurde am Sonntagnachmittag gestoppt, wie die
Trägergesellschaft mitteilte. Unter ihrem Dach sind elf Krankenhäuser
und vier Altenpflegeeinrichtungen in Rheinland-Pfalz und im Saarland
organisiert.

Die Server seien aus Sicherheitsgründen vom Netz genommen worden und
würden auf einen Befall überprüft. Die Aufnahme der Patienten und
Befunde von Laboruntersuchungen würden in der Zeit mit Bleistift,
Kugelschreiber und Papier vorgenommen, sagte der Geschäftsführer der
Trägergesellschaft, Bernd Decker. «So wie das früher mal war.»
Medizinische Geräte seien nicht betroffen. Es gebe auch keine
Hinweise darauf, dass unbefugt Einsicht in vertrauliche Daten
genommen wurde.

Das Landeskriminalamt sei eingeschaltet, teilte die
Trägergesellschaft mit. Eine Sprecherin des LKA bestätigte eine
Anzeige. Es ermittelt die Landeszentralstelle Cybercrime bei der
Generalstaatsanwaltschaft Koblenz, wie ein Sprecher der Behörde
mitteilte.