Nach Ebola-Fall in Millionenstadt im Kongo: Kontakte werden geimpft

Goma (dpa) - Nach dem Tod des ersten in einer Millionenstadt
identifizierten Ebola-Patienten im Kongo wurden etwa 80 Menschen
geimpft, die mit ihm Kontakt hatten. Der Pastor war am Wochenende aus
Butembo in die Millionenstadt Goma gereist, wo das hochansteckende
Virus festgestellt wurde. Er starb kurz darauf. Die Behörden haben
diejenigen nachverfolgt, mit denen er in Kontakt gekommen war, und
haben 77 Menschen in Goma geimpft, wie das kongolesische
Gesundheitsministerium am Mittwoch mitteilte. Weitere Impfungen
würden folgen.

Wegen des Falls will die Weltgesundheitsorganisation (WHO) nun zum
vierten Mal prüfen, ob eine «Notlage von internationaler Tragweite»
ausgerufen werden soll. Der Fachausschuss mit unabhängigen Experten
soll voraussichtlich am Mittwochabend darüber diskutieren.
Entscheidet er dafür, würde die WHO noch schärfere Maßnahmen zur
Bekämpfung der Seuche empfehlen. Dazu können mehr Grenzkontrollen,
das Einrichten von mehr Behandlungszentren oder die vorsorgliche
Impfung weiterer medizinischer Fachkräfte gehören.

Kongos Gesundheitsministerium hatte Anfang August letzten Jahres
offiziell einen neuen Ebola-Ausbruch im Osten des Landes bestätigt.
Seitdem sind demnach 2512 Menschen an dem Virus erkrankt, davon
wurden 2418 Fälle im Labor bestätigt. 1676 Menschen sind bislang
gestorben. Nach der verheerenden Epidemie in Westafrika 2014/2015 mit
mehr als 11 000 Todesopfern ist dies der bislang schlimmste
Ebola-Ausbruch. Er ist besonder schwer in den Griff zu bekommen, da
die Region sehr instabil ist und dort etliche bewaffnete Gruppen
aktiv sind.