Sachsen-Anhalt will trotz Bertelsmann-Studie an Klinikzahl festhalten

Magdeburg (dpa/sa) - Sachsen-Anhalts Sozialministerium hält an seinen
Plänen fest, keines der aktuell fast 50 Krankenhäuser im Land zu
schließen. Wie geplant sollten stattdessen kleine Standorte
perspektivisch zu regionalen Gesundheitszentren ausgebaut werden, um
die Versorgung zu sichern, sagte Ministeriumssprecherin Ute
Albersmann am Montag in Magdeburg.

Sie reagierte damit auf eine bundesweit diskutierte Studie, die am
gleichen Tag von der Bertelsmann-Stiftung in Gütersloh veröffentlicht
wurde. Demnach könnte die Qualität der Patientenversorgung steigen,
wenn die Zahl der Krankenhäuser radikal sinkt.

Die Studie geht davon aus, dass kurze Wege zu kleinen Klinken nur
scheinbar ein Vorteil seien, weil dann vor Ort oft gut ausgestattete
und erfahrene Fachabteilungen fehlten. Zudem würden zahlreiche
Patienten stationär in Krankenhäusern behandelt, denen genauso gut
ambulant geholfen werden könne.

Die Krankenkasse Barmer hatte bereits im Frühjahr dafür plädiert, die

Zahl der Krankenhäuser in Sachsen-Anhalt von 48 auf 42 zu reduzieren.
Auch das Argument war das gleiche: Entscheidender als die Wohnortnähe
sei die optimale Behandlung der Patienten bei erfahrenen
Spezialisten. Tatsächlich will auch Sachsen-Anhalts Sozialministerium
Doppelstrukturen vermeiden. Es sollten Kooperationen gefördert werden
und nicht jeder müsse alles können, sagte Albersmann. «Wir sind auch

überzeugt davon, dass es eine stärkere Vernetzung von stationären und

ambulanten Angeboten braucht.»