Jedes zehnt Eis beanstandet - Große Hygienemängel bei Sahne

Koblenz (dpa/lrs) - Bei einer Lebensmitteluntersuchung ist etwa jedes
zehnte Speiseeis in Rheinland-Pfalz durchgefallen. Wie das
Landesuntersuchungsamt (LUA) am Montag mitteilte, nahmen Kontrolleure
insgesamt über 1000 Proben in dieser und der vergangenen Saison unter
die Lupe. Das Eis stammte aus Eisdielen, Konditoreien und
Gaststätten. Beanstandet wurden etwa 100 Proben. Darunter habe es bei
der Hälfte eine hohe Anzahl sogenannter Hygienekeime gegeben,
erklärte das LUA. «Diese Bakterien machen zwar nicht unmittelbar
krank, lassen aber häufig auf ein Hygieneproblem im Betrieb
schließen.»

Bei den restlichen rund 50 beanstandeten Proben gab es unter anderem
schlechte Noten für die Inhaltsstoffe des Eises. So sei Fruchteis
ohne Frucht oder Vanilleeis ohne echte Vanille gefunden worden. In
einigen Fällen seien Allergene wie Mandeln oder Haselnüsse nicht
kenntlich gemacht worden.

Auch die Sahne zum Eis wurde kontrolliert. Das Ergebnis: Die Hälfte
der 170 Proben fiel durch. Teils habe eine gravierende Keimbelastung
vorgelegen. «In einigen Fällen war die Sahne sogar geschmacklich
nicht mehr zum Verzehr geeignet.» Dass so viele Proben beanstandet
wurden, hing dem LUA zufolge in den meisten Fällen mit nicht
ausreichend gereinigten Sahneautomaten zusammen. Denn die
originalverpackte Flüssigsahne sei keimfrei gewesen.