Bayern baut Neugeborenen-Screening weiter aus - Immun-Defekte im Blick

München (dpa/lby) - Neugeborene sollen in Bayern künftig auch auf
schwere Immun-Defekte hin untersucht werden. Damit könnten
Erkrankungen erkannt werden, noch bevor sich bei betroffenen Kinder
entsprechende Symptome zeigten, erläuterte die bayerische
Gesundheitsministerin Melanie Huml (CSU) am Samstag in einer
Mitteilung. Die Untersuchung auf schwere kombinierte Immundefekte
(SCID) bei Säuglingen werde im Rahmen des schon länger bestehenden
Neugeborenen-Screenings von August an angeboten, kündigte Huml an.
Bisher werden Neugeborene bereits auf 14 angeborene seltene
Stoffwechsel- und Hormonstörungen hin untersucht.

Nach Schätzungen von Fachleuten werden in Deutschland pro Jahr etwa
20 Kinder mit der Stoffwechselwechselkrankheit SCID geboren.
Erkrankte Kinder litten bereits in den ersten Lebensmonaten an
schweren Infektionen und würden ohne Behandlung häufig im ersten oder
zweiten Lebensjahr sterben. An SCID erkrankte Kinder müssten daher
mit strengen Hygienemaßnahmen vor Krankheitserregern geschützt und
unter Umständen mit Antibiotika behandelt werden. Um zu ermöglichen,
dass die Kinder eine nachhaltige Immunabwehr aufbauen, könnten sie
auch eine Stammzelltransplantation erhalten.