Krankenhaus Bad Doberan soll an Sana Kliniken AG verkauft werden Von Joachim Mangler, dpa

Die Anforderungen an Krankenhäuser werden immer komplexer. Jüngst
hatte Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) Qualitätsmessungen
angekündigt. Für kleine Kliniken sind diese Herausforderungen in
größeren Verbünden einfacher zu bewältigen, sagen Experten.

Bad Doberan/München (dpa/mv) - Das Krankenhaus Bad Doberan soll an
die deutschlandweit agierende Sana Kliniken AG verkauft werden. «Eine
entsprechende Vereinbarung wurde bereits unterschrieben», sagte
Geschäftsführer Uwe Borchmann am Freitag der Deutschen
Presse-Agentur. Die Beteiligten stünden in engem Austausch mit den
Aufsichtsbehörden, um den Gesellschafterwechsel in die Wege zu
leiten. Der Verkauf solle sicherstellen, dass die Klinik als moderner
medizinischer Grund- und Regelversorger weiter für die Menschen in
der Region agieren könne, sagte Borchmann. Im Verbund mit anderen
Sana-Kliniken könne besser auf die Herausforderungen im
Gesundheitswesen wie Digitalisierung oder sektorübergreifende
Versorgung reagiert werden.

In dem Krankenhaus mit 134 Betten und rund 250 Mitarbeitern wurden im
vergangenen Jahr rund 6800 Patienten stationär behandelt. Seit dem
Verkauf 1998 durch den Landkreis Bad Doberan gehört die Klinik zu 80
Prozent der Unternehmerfamilie Herr und zu 20 Prozent einer
Mitarbeiter-Beteiligungsgesellschaft. Diese werde von 60 Mitarbeitern
getragen. Auch deren Anteile würde Sana übernehmen, sagte Borchmann.

Das Krankenhaus steht mit vier Fachabteilungen - Innere Medizin,
Chirurgie, Orthopädie/Unfallchirurgie, Urologie - sowie
Anästhesiologie und Intensivmedizin im Krankenhausplan MV. Die Klinik
habe 2018 schwarze Zahlen geschrieben, sagte Borchmann.

«Das Krankenhaus Bad Doberan ist ein wichtiger Gesundheitsversorger
in der Region», sagte Sana-Sprecher Patrick Engelke. Sana folge bei
seiner Akquisitionsstrategie dem Grundsatz, stets nur Häuser zu
erwerben, die zum Portfolio des Unternehmens passen. «Angesichts der
herausfordernden Gesamtsituation im Gesundheitswesen sind wir davon
überzeugt, dass eine Integration der Einrichtung in die Strukturen
der Sana Kliniken AG für die Bevölkerung der Region, aber auch die
Mitarbeiter des Hauses, große Vorteile bieten wird.» Den Angaben
zufolge betreibt Sana bundesweit aktuell 53 Kliniken und
erwirtschaftete zuletzt 2,7 Milliarden Euro Umsatz.

Von der Landeskrankenhausgesellschaft MV kam eine positive Bewertung
der Aktion. Die Sana AG habe einen guten Ruf. Bundesvorgaben wie
Qualitätssicherung und Mindestmengen seien für kleinere Krankenhäuser

in einer großen Klinikkette einfacher zu bewältigen. «Für die
Patienten oder Mitarbeiter werde der Verkauf vermutlich kaum zu
nennenswerten Veränderungen führen», hieß es.