CDU-Politikerin Maag: Übernahme von Homöopathie-Kosten vertretbar

Berlin (dpa) - Die Kostenübernahme für homöopathische Mittel durch
die Krankenkassen ist auch innerhalb der CDU umstritten. Während der
christdemokratische Gesundheitspolitiker Erwin Rüddel die Zuzahlung
abschaffen möchte, hält seine Parteikollegin Karin Maag eine
freiwillige Übernahme seitens der Kassen für «vertretbar». Die
gesundheitspolitische Sprecherin der Unionsfraktion verwies am
Freitag im Deutschlandfunk auf die freie Kassenwahl: «Derjenige, der
für sich Homöopathie ablehnt, der kann ohne weiteres eine Kasse
finden, die diese Medikamente nicht erstattet.»

Zudem begründete Maag ihre Haltung mit den geringen Kosten für die
Krankenkassen: «Wir reden von 0,03 Prozent der Ausgaben.» Nach einem
Bericht des Bundesverbands der Pharmazeutischen Industrie (BPI)
zahlten die Kassen im Jahr 2017 lediglich 10,5 Millionen Euro für
homöopathische Mittel. Im Gegensatz dazu beliefen sich die gesamten
Arzneimittelausgaben der gesetzlichen Krankenversicherung in jenem
Jahr nach BPI-Berechnungen auf 39,6 Milliarden Euro.

Trotzdem möchte der CDU-Abgeordnete Rüddel die Kostenübernahme bei
homöopathischen Mitteln beenden. «Es ist schwer vermittelbar, dass
Kosten für Homöopathie teilweise übernommen werden, während an
anderer Stelle gespart werden muss», sagte der Vorsitzende des
Bundestag-Gesundheitsausschusses dem Redaktionsnetzwerk Deutschland.
Ähnlich äußerten sich Gesundheitspolitiker von SPD und FDP. In
Frankreich sollen homöopathische Arzneimittel ab 2021 nicht mehr von
der Kasse erstattet werden.