KKH-Krankenreport: Viele psychische Erkrankungen in Pflegeberufen

Schwerin (dpa/mv) - Überlastung durch Personalmangel und Überstunden
in Verbindung mit geringer Vergütung haben nach Angaben der
Kaufmännischen Krankenkasse KKH bei Beschäftigten in Pflegeheimen und
Krankenhäusern massive gesundheitliche Folgen. So sei im ersten
Halbjahr ein Fünftel aller Krankschreibungen bei KKH-Versicherten in
Mecklenburg-Vorpommern in Pflegeberufen erfolgt, teilte die KKH am
Donnerstag in Schwerin mit. Häufigster Grund seien psychische Leiden
gewesen, die Ausfallzeiten damit lang. «Bei einem Atemwegsinfekt zum
Beispiel fehlt ein Beschäftigter im Schnitt rund acht Tage, bei einer
psychischen Erkrankung sind es dagegen rund 36 Tage», erläuterte
Sandra Kaps von der KKH in Schwerin.

Den Erhebungen der KKH zufolge fielen Berufstätige in
Mecklenburg-Vorpommern im ersten Halbjahr durchschnittlich 14,6 Tage
wegen Krankheit aus. Das entspreche dem bundesweiten Durchschnitt.
Doch seien im Nordosten mit einem Krankenstand von 5,9 Prozent mehr
Beschäftigte arbeitsunfähig gewesen als in vielen anderen
Bundesländern. Die prozentual wenigsten Arbeitnehmer fehlten in
Hamburg mit 4,1, die meisten in Sachsen-Anhalt mit 6,5 Prozent.

Bei der Kaufmännischen Krankenkasse sind in Mecklenburg-Vorpommern
etwa 47 000 Menschen versichert. Das entspricht einem
Bevölkerungsanteil von drei Prozent. Bundesweit sind 1,7 Millionen
Menschen KKH-versichert.