Masernausbruch in Wuppertal - weiterer Verdachtsfall

Wuppertal (dpa/lnw) - Die Behörden in Wuppertal bemühen sich, einen
Ausbruch der Masern unter Kontrolle zu bekommen. Zu den acht
Masernfällen in den vergangenen drei Wochen sei noch ein
Verdachtsfall hinzugekommen, sagte Matthias Buntrock-Schweer vom
Gesundheitsamt der Stadt am Montag. Das Amt hat über 400
Kontaktpersonen der Erkrankten ermittelt und sie gebeten, ihren
Impfschutz zu überprüfen und gegebenenfalls nachzubessern.

«Man kann auch in der Inkubationszeit impfen. Das verhindert zwar
nicht unbedingt den Ausbruch der Masern, kann aber den Verlauf
abmildern, sagte Buntrock-Schweer. Das Gesundheitsamt verhängte für
19 nicht ausreichend geimpfte Kinder und Jugendliche ein dreiwöchiges
Betretungsverbot für Kindertagesstätten und Schulen.

Masern gehen zunächst mit grippeähnlichen Symptomen und später einem

charakteristischen Hautausschlag einher. Die Infektion kann in
seltenen Fällen tödlich enden. Gefährlich sind Masern vor allem für

Säuglinge und Kleinkinder.

2017 hatte es einen größeren Masernausbruch in Duisburg gegeben, 2018
in Köln. Danach waren die Masern-Infektionen in Nordrhein-Westfalen
wieder deutlich zurückgegangen.

Die Bundesregierung bereitet derzeit eine Impfpflicht gegen Masern
vor. Kinder ohne Masernimpfung sollen vom Kita-Besuch ausgeschlossen
werden können, Eltern von ungeimpften Schulkindern müssten bis zu
2500 Euro Bußgeld zahlen. Die Impfpflicht am 1. März 2020 in Kraft
treten.