Spahn will mindestens 14 Euro Stundenlohn für Pflegekräfte

Berlin (dpa) - Bundesgesundheitsminister Jens Spahn will für
Pflegekräfte eine Bezahlung deutlich über dem aktuellen gesetzlichen
Mindestlohn erreichen. Dem ARD-Hauptstadtstudio sagte der
CDU-Politiker zur Höhe eines Mindestlohns in der Pflege: «Gute 14
Euro - und das ist immer noch wirklich ein Mindestlohn.» Spahn wies
darauf hin, dass dies für viele Beschäftigte in der Pflege eine
erhebliche finanzielle Verbesserung wäre: «Gerade in der Altenpflege
verdienen Zigtausende zum Teil deutlich weniger als diese 2500 Euro.»

Der Mindestlohn für Hilfskräfte in der Altenpflege liegt derzeit bei
11,05 Euro pro Stunde im Westen und in Berlin, im Osten sind es 10,55
Euro. Examinierte Pflegefachkräfte verdienen nach Arbeitgeberangaben
deutlich mehr. Der allgemeine gesetzliche Mindestlohn beträgt derzeit
9,19 Euro in der Stunde.

Das Bundeskabinett hatte im Juni ein Gesetz für höhere Löhne in der
Alten- und Krankenpflege auf den Weg gebracht. Ziel ist es, dass
möglichst in der gesamten Pflegebranche künftig Tariflöhne gezahlt
werden. Gelingt dies nicht, sollen die geltenden Mindestlöhne in der
Pflege angehoben und in Ost und West vereinheitlicht werden. Das
Gesetz soll im Herbst vom Bundestag verabschiedet werden.

Im Bereich Alten- und Krankenpflege arbeiten rund 1,6 Millionen
Menschen. Es sind aber fast 40 000 Stellen unbesetzt - bei einer
wachsenden Zahl von Menschen, die auf Pflege angewiesen sind. Die
bislang vergleichsweise schlechte Bezahlung ist einer der Gründe
dafür, dass der Pflegeberuf unattraktiv ist. Offen ist noch, wie die
steigenden Kosten in der Pflege - auch durch höhere Löhne -
finanziert werden sollen.