Forscher aus Stuttgart untersuchen Braune Hundezecke

Kommt der Hund mit in den Urlaub, ist die Familie komplett. Und
vielleicht ist sie nach dem Urlaub sogar noch ein bisschen größer -
denn nicht selten bringt der Vierbeiner exotische Zecken im Fell mit
nach Hause. Stuttgarter Forscher wollen das jetzt näher untersuchen.

Stuttgart (dpa/lsw) - Sie sind die ungeliebten Feriengrüße, die oft
im Fell des Hundes aus dem Mittelmeerurlaub eingeschleppt werden: Den
Geheimnissen der Braunen Hundezecke wollen Stuttgarter Forscher in
einem Projekt auf den Grund gehen. Ziel sei es zu erfahren, auf
welchen Wegen das Spinnentier nach Deutschland gelangt und wie es
sich verbreitet. «Wir wollen außerdem mehr wissen darüber, welche
Krankheitserreger es möglicherweise gibt und was man tun kann gegen
die Braune Hundezecke», sagte die Parasitologin Katrin Fachet von der
Universität Hohenheim in Stuttgart. Um ein besseres Bild zu bekommen,
sei es wichtig, dass Betroffene im Rahmen des Projektes die
gefundenen Exemplare einsenden.

Mit dem Klimawandel wächst nach Ansicht der Stuttgarter
Zecken-Forscher auch die Gefahr von Krankheitsübertragungen durch
exotische Exemplare der Blutsauger. Bei der eingeschleppten Braunen
Hundezecke sind die Vierbeiner meistens die Träger und die
Leidtragenden. «Ist die Population aber zu groß und der Wirt reicht
nicht mehr aus, dann ist sie nicht wählerisch und sucht sich das
Nächstbeste: den Menschen», sagt Fachet und warnt vor der enormen
Fortpflanzungsrate der Hundezecke. FSME oder Borreliose-Erreger seien
bisher aber nicht in dieser Zeckenart festgestellt worden. Auf den
Menschen übertragbare Krankheiten wie das Mittelmeer-Fleckfieber
bringe sie aber mit sich.