Nürnberger FDP will Herointote durch Spritzenautomaten reduzieren

Nürnberg (dpa/lby) - Die FDP in Nürnberg will durch die Aufstellung
von Spritzenautomaten die Zahl der Drogentoten verringern. «Die
bessere Verfügbarkeit von frischem Spritzbesteck hilft,
Überdosierungen zu vermeiden. Zugleich reduziert sich hierdurch die
Infektionsgefahr der Konsumenten, insbesondere das
HIV-Ansteckungsrisiko», sagte FDP-Stadtrat Alexander Liebel am
Donnerstag bei der Inbetriebnahme eines Spritzenautomaten.

Für jeweils 50 Cent können an dem umgebauten Zigarettenautomaten
Päckchen mit Spritzbesteck, mit Aluminiumfolien für die Einnahme
durch Rauchen, für die Analinjektion oder Zubehörsets mit
Natriumchloridlösung und Ascorbinsäure zur sterilen Verflüssigung von

Heroin gekauft werden. Den 1500 Euro teuren Automaten finanzierte ein
anonymer Spender, wie die Junge Liberale Luiza Sydorova sagte.
Insgesamt sollen in Nürnberg zehn Spritzenautomaten aufgestellt
werden, wie aus dem Antrag der FDP hervorgeht. Die Initiative geht
auf einen Vorschlag des Jugend- und Drogenhilfevereins Mudra und der
Aidshilfe Nürnberg-Erlangen-Fürth zurück.