Baby totgeschüttelt? Urteil gegen Vater erwartet

München (dpa/lby) - Vor dem Landgericht München I wird am Mittwoch
(12.30 Uhr) das Urteil gegen einen Vater erwartet, der seine sechs
Wochen alte Tochter totgeschüttelt haben soll. Die Staatsanwaltschaft
fordert neun Jahre Haft wegen Totschlags für den Italiener und wich
damit vom ursprünglichen Mordvorwurf ab. Die Verteidigung fordert
Freispruch. Der Prozess hatte sich wegen eines Gutachter-Streits
monatelang hingezogen. Während die Münchner Rechtsmediziner davon
ausgehen, dass das Baby an den Folgen eines Schütteltraumas starb,
sehen Mediziner, die von der Verteidigung als Zeugen benannt wurden,
die Sache anders. Ihrer Ansicht nach könnte das kleine Mädchen
beispielsweise eine Vorerkrankung gehabt haben.

Der Hilfskoch soll seine Tochter laut Anklage im Oktober 2017 so
heftig geschüttelt haben, dass sie an den Folgen starb. Die Mutter
der Kleinen hielt sich während der Tat im Badezimmer auf. Sie glaubt
an die Unschuld ihres Mannes. In seinem letzten Wort sagte der
Angeklagte vor Gericht laut Dolmetscherin: «Ich hätte meiner Tochter
niemals wehgetan.»