Ferien und Hitze - Weniger Menschen spenden ihr Blut

Berlin (dpa/bb) - Die Ferienzeit und die Juni-Rekordtemperaturen
haben für rückläufige Blutspenderzahlen in Berlin gesorgt. Das
berichten mehrere Blutspendeeinrichtungen. «Im Vergleich zum Juni
2018 haben wir 30 Prozent weniger Spender», erklärte etwa die
Berliner Universitätsklinik Charité auf Anfrage.

Der DRK Blutspendedienst Nord-Ost appellierte, Blutspendetermine
wahrzunehmen, zum Beispiel vor dem Start in den Urlaub. «Wir hoffen,
dass die Spendenbereitschaft mit den sinkenden Temperaturen diese
Woche wieder ansteigt», sagte Sprecherin Kerstin Schweiger. Bisher
gebe es keine Notsituation. Aber Blutprodukte seien nur begrenzte
Zeit haltbar, Blutplättchen etwa nur vier Tage.

In Ferienzeiten ist es normal, dass weniger Menschen spenden. «In
Verbindung mit den sehr heißen Tagen kann das dann schnell zu
Engpässen führen», erklärte der private Blutspendedienst Haema, der

sich aber derzeit bundesweit noch gut versorgt sieht.

Dass viele Menschen verreist sind, führe nicht zwangsläufig zu einem
geringeren Bedarf, so Schweiger. Etwa ein Fünftel der Blutpräparate
komme bei der Behandlung von Krebspatienten zum Einsatz. Diese seien
oft mehrere Wochen und unabhängig von der Saison darauf angewiesen. 

Nach DRK-Angaben ist die Blutspende auch bei Hitze unbedenklich, wenn
man ausreichend trinkt und danach Aufenthalte in direkter Sonne sowie
körperliche Anstrengung vermeidet. Die Charité setzt darauf, Spender
mit erfrischenden Kalorien zu locken: «Die Spender, die trotzdem zu
uns finden, erhalten einen Eisgutschein», teilte eine Sprecherin mit.