Rezepte gefälscht - Mann ergaunert fast 160 000 Euro

München (dpa/lby) - Mit gefälschten Rezepten zur Behandlung seiner
HIV-Erkrankung hat ein Mann fast 160 000 Euro von der Krankenkasse
ergaunert. Das Amtsgericht München verurteilte ihn deshalb in einer
am Montag veröffentlichten Entscheidung zu einer Freiheitsstrafe von
einem Jahr und zehn Monaten auf Bewährung.

Der mit dem Aids auslösenden HI-Virus infizierte 56-Jährige hatte
nach Gerichtsangaben gestanden, in den Jahren 2013 bis 2017
gefälschte Rezepte bei seiner privaten Krankenkasse eingereicht und
abgerechnet zu haben. Den Stempel, mit dem die Rezepte abgezeichnet
wurden, hatte er aus einer Apotheke mitgehen lassen. Als Motiv gab er
«Existenzängste» an. «Ich musste 970 Euro an Krankenkassenbeitrag
zahlen, das muss man erst mal reinarbeiten, und das hat mir das
Genick gebrochen», zitiert das Gericht seine Aussage in der
Verhandlung. Irgendwann kam die Krankenkasse ihm auf die Spur.
Inzwischen hat er den Schaden nach Gerichtsangaben beglichen, das
Geld zurückgezahlt - und ist nun gesetzlich krankenversichert.