Bluttest - FDP sieht Mängel beim Uniklinik-Aufsichtsrat

Heidelberg/Stuttgart (dpa/lsw) - Die Landtags-FDP fordert nach dem
Bluttestskandal an der Uniklinik Heidelberg vom Aufsichtsrat ein
stärkeres Augenmerk auf Ausgründungen. «Ohne die zu laxe Kontrolle
wäre die Affäre um den Bluttest für Krebs womöglich gar nicht
entstanden», sagte Hochschulexperte Nico Weinmann der Deutschen
Presse-Agentur in Stuttgart. Ausgründungen sollten der Vermarktung
von Forschungsergebnissen dienen.

Der Entwickler des Bluttests und Chef der Uni-Frauenklinik, Christof
Sohn, hatte den Test Anfang des Jahres als fast marktreif
angepriesen, ohne die üblichen Regeln der Wissenschaftsgemeinschaft
zu beachten. Dazu gehört etwa eine Veröffentlichung in einem
Fachjournal. In der Fachwelt war Sohn deshalb scharf kritisiert
worden.

Um den Test im In- und Ausland vermarkten zu können, gründete die
Technology Transfer Heidelberg (THH), eine Tochter der Uniklinik, die
Heiscreen und die Heiscreen NYK. Das Kontrollgremium hat nach Ansicht
von Weinmann das Geflecht der direkten und indirekten
Tochtergesellschaften der Klinik nicht auf dem Schirm gehabt.