vom 12.6. - Ortsangabe korrigiert) Von der Seidenstraße in die Welt: Cannabis-Konsum vor 2.500 Jahren

ACHTUNG: DIESER BEITRAG DARF NICHT VOR DER SPERRFRIST, 12. Juni, 20
UHR, VERÖFFENTLICHT WERDEN! EIN BRUCH DES EMBARGOS KÖNNTE DIE
BERICHTERSTATTUNG ÜBER STUDIEN EMPFINDLICH EINSCHRÄNKEN.

Peking/Jena (dpa) - Bereits vor 2.500 Jahren rauchten Menschen in
China Cannabis. Das vermuten Wissenschaftler nach der Untersuchung
von Räuchergefäßen, die sie an einer Begräbnisstätte gefunden hat
ten.
Darin hatten die Menschen anscheinend gezielt Hanf-Pflanzen mit einem
hohen Gehalt des berauschenden Inhaltsstoffes Tetrahydrocannabinol
(THC) verbrannt, berichten die Forscher im Fachmagazin «Science
Advances».

Die Räuchergefäße stammten von der Begräbnisstätte Jirzankal, die

sich im östlichen Teil des Pamirgebirges in China befindet. Während
jene hoch gelegenen Bergpässe heute eher abgelegen sind, scheinen sie
früher auf einer der Hauptrouten der Seidenstraße gelegen zu haben,
schreiben die Wissenschaftler des Max-Planck-Instituts für
Menschheitsgeschichte in Jena, der Chinesischen Akademie der
Wissenschaften sowie der Chinesischen Akademie der
Sozialwissenschaften (beide Peking).

«Die Austauschrouten der frühen Seidenstraße funktionierten eher wie

die Speichen eines Wagenrads als wie eine Fernstraße und rückten
Zentralasien in den Mittelpunkt der damaligen Welt», erklärt Robert
Spengler, leitender Archäobotaniker der Studie laut Mitteilung vom
MPI für Menschheitsgeschichte: «Unsere Studie impliziert, dass das
Wissen über das Rauchen von Cannabis und spezifische Cannabissorten
mit hohem Wirkstoffgehalt zu den kulturellen Traditionen gehören, die
sich entlang dieser Routen ausbreiteten.» Vermutlich hätten die
Menschen von Jirzankal Cannabis bei Ritualen zum Gedenken an ihre
Toten verbrannt.