Spielen am Arbeitsplatz - Wie Sucht den Job erschwert

Darmstadt (dpa/lhe) - Hunderttausende Beschäftigte in Hessen haben
nach Einschätzung der Krankenkasse DAK ein Suchtproblem - «mit
gravierenden Folgen für die Arbeitswelt», wie es im Gesundheitsreport
«Sucht 4.0» heißt. Er wurde am Mittwoch in Darmstadt vorgestellt.

Für den Report hat ein Institut Daten zur Arbeitsunfähigkeit von
280 000 DAK-Versicherten ausgewertet und sie mit Analysen aus der
ambulanten und stationären Versorgung so wie einer repräsentativen
bundesweiten Befragung kombiniert.

Knapp jeder zehnte hessische Arbeitnehmer hat demnach einen riskanten
Alkoholkonsum; ebenfalls rund jeder Zehnte ist zigarettenabhängig;
jeder Elfte zeigt ein auffälliges Nutzungsverhalten bei
Computerspielen. Der Krankenstand ist den Daten zufolge bei den
Betroffenen deutlich höher, sie seien häufiger unkonzentriert oder
kämen öfter zu spät.

Zum ersten Mal hat die DAK für den Report auch Gamer unter die Lupe
genommen. Die Kasse unterscheidet zwischen Spielern mit riskantem
Nutzungsverhalten und Computerspielsüchtigen. Von den Risiko-Nutzen
spielt bundesweit jeder Vierte auch während seiner Arbeitszeit, bei
den Süchtigen tut das fast jeder Zweite.