Rotes Kreuz warnt: Jährlich 100 000 Blutspender weniger

Mannheim (dpa) - Der demografische Wandel macht den
Blutspendediensten des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) zu schaffen.
«Jährlich fallen 100 000 Spender aus und in vielen Gebieten fehlt der
Nachwuchs», sagte Martin Oesterer vom DRK anlässlich des
Weltblutspendertages am kommenden Freitag. «Das solidarische
Blutspendesystem wankt.» Hinzu komme, dass in Deutschland die Zahl
der Krankenhausbehandlungen und der Anteil der Patienten über 65
Jahre mit erhöhtem Bedarf an Blut steige.

«Wenn sich nicht mehr Menschen engagieren, ist langfristig die
Versorgungssicherheit mit lebensnotwendigen Präparaten aus
Spenderblut gefährdet», sagte der Bereichsleiter beim
DRK-Blutspendedienst Baden-Württemberg-Hessen in Mannheim. Nur rund
drei Prozent der Bevölkerung spenden demnach derzeit - spendetauglich
wären rund 33 Prozent.

Dieses Potenzial will das Rote Kreuz heben. Die Kampagne zum
Weltblutspendertag 2019 steht unter dem Motto «Missing Type - erst
wenn's fehlt, fällt's auf». Blut spenden kann jeder gesunde
Erwachsene bis zum 73. Lebensjahr, Männer bis zu sechs Mal, Frauen
bis zu vier Mal im Jahr. In Deutschland ist dem DRK zufolge jeder
Dritte mindestens einmal im Leben auf das gespendete Blut von
Mitmenschen angewiesen.