Thüringen will strengere Regeln zur Bekämpfung von Wettsucht

Erfurt/Leipzig (dpa) - Die Thüringer Landesregierung drängt bei
kommerziellen Sportwetten auf einen besseren Schutz gegen Wett- und
Glücksspielsucht. Dabei geht es zum Beispiel um räumliche
Beschränkungen für Sportwettbüros, wie das Gesundheitsministerium in

Erfurt am Dienstag mitteilte. Einen entsprechenden Antrag bringt
Thüringen in die Gesundheitsministerkonferenz ein.

Thüringen will laut Ministerium erreichen, dass - wie auch bei
Spielhallen - ein Mindestabstand von 500 Metern zwischen zwei
Wettbüros liegen soll. Die Gesundheitsminister der Länder kommen von
Mittwoch an in Leipzig zu einem zweitägigen Treffen zusammen.

Nach dem Thüringer Antrag sollen Internetanbieter von Sportwetten auf
der Startseite deutlich machen, dass Minderjährige nicht teilnehmen
dürfen. Steuereinnahmen aus Sportwetten sollen zur Finanzierung von
Suchtbekämpfung verwendet werden. Thüringen rechne mit der Zustimmung
der anderen Bundesländer zu seinem Antrag, sagte ein
Ministeriumssprecher.

Themen der Konferenz sind auch die Digitalisierung im
Gesundheitswesen und die Krankenhausfinanzierung. Thüringen
unterstützt hier einen Antrag Schleswig-Holsteins, die Finanzierung
zu reformieren. Gerade kleinere Krankenhäuser, die eine wohnortnahe
Grundversorgung anböten, seien dadurch benachteiligt, sagte
Ministerin Heike Werner (Linke). Kliniken werden seit 15 Jahren nicht
mehr nach der Dauer der stationären Behandlung vergütet, sondern
erhalten eine Pauschale pro Diagnose.