Regierung will bessere Bezahlung in Altenpflege durchsetzen

Berlin (dpa) - Die Bundesregierung will eine bessere Bezahlung von
Fachkräften in der Altenpflege durchsetzen. Dazu sollten zwei Wege
eröffnet werden, sagte Arbeitsminister Hubertus Heil (SPD) am
Montagabend in der ARD-Sendung «Hart aber fair». So solle es
einfacher ermöglicht werden, einen ausgehandelten Tarifvertrag für
die ganze Branche für allgemeinverbindlich zu erklären. Ob es dazu
komme, liege aber an Arbeitgebern und Gewerkschaften. Passiere dies
nicht, solle ein anderer Weg gegangen werden - dann sollten
Lohnuntergrenzen nicht nur für Hilfskräfte eingeführt werden, sondern

auch für Pflege-Fachkräfte.

Die Regierung will an diesem Dienstag Ergebnisse der vor knapp einem
Jahr gestarteten «Konzertierten Aktion Pflege» vorstellen. Daran
beteiligten sich Arbeitgeber und Gewerkschaften, Wohlfahrtsverbände
und Kirchen, Krankenkassen und Betroffenenverbände. Dabei geht es um
bessere Bedingungen, um die Personalnot in der Pflege zu lindern.

Familienministerin Franziska Giffey (SPD) sagte in der ARD, mehr als
80 Prozent der Beschäftigten in sozialen Berufen seien weiblich. Eine
anständige Bezahlung sei deswegen auch im Interesse der Frauen.
Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU) sagte, die Pflege werde in der
älter werdenden Gesellschaft teurer werden. Nötig sei eine faire
Kostenverteilung, über die in der Koalition noch gesprochen werde.
«Wir wollen nicht, dass die Pflegebedürftigen und ihre Angehörigen
übermäßig zusätzlich belastet werden.»