Schulgeld für Physiotherapeuten und Logopäden fällt weg

Hannover (dpa/lni) - Auszubildende in Gesundheitsberufen müssen in
Niedersachsen künftig kein Schulgeld mehr zahlen. Ein entsprechender
Beschluss der rot-schwarzen Landesregierung machte dafür den Weg
frei, wie Niedersachsens Gesundheitsministerin Carola Reimann am
Montag in Hannover mitteilte. «Mit der Schulgeldfreiheit für
Gesundheitsfachberufe überwinden wir das größte Hindernis der
Nachwuchsgewinnung», sagte die SPD-Politikerin. Angehende Physio- und
Ergotherapeuten sowie Logopäden und Podologen, die zum 1. August 2019
ihre Ausbildung beginnen, werden damit von der Zahlung einer Gebühr
freigestellt.

Zunächst werden im laufenden Jahr rund 1,5 Millionen Euro dafür
bereitgestellt - der Betrag soll in den Folgejahren wegen steigender
Schülerzahlen anwachsen. Vorbehaltlich einer Genehmigung durch den
Landtag sind fürs kommende Jahr dann bereits 9,1 Millionen Euro
vorgesehen. Die Förderung erfolgt zunächst über eine Richtlinie und
soll 2020 durch ein Gesetz abgelöst werden.

Die in Bad Nenndorf ausgebildeten Atem-, Sprech- und Stimmlehrer
arbeiten überwiegend später als Logopäden und werden deshalb in die
Förderung aufgenommen. Außerdem sollen nun auch diejenigen von der
Schulgeldfreiheit profitieren, die ihre Ausbildung in diesem Jahr vor
dem 1. August begonnen haben. Diese beiden Gruppen sollen ihre
Förderung Anfang 2020 rückwirkend ab Ausbildungsbeginn erhalten.

Die Schulgeldfreiheit in der Pflege hat Niedersachsen bereits
gesetzlich verankert. Sie soll den Fachkräftemangel entschärfen und
gilt als ein wichtiges sozialpolitisches Ziel aus dem
Koalitionsvertrag. Der Mangel gewinnt auch angesichts einer im
Schnitt alternden Bevölkerung an Bedeutung.